Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

Belehnt den Genueser Paolo Battista Giustiniani1 mit der zwischen Genua und Alessandria gelegenen Burg und Hft. Gavi samt zugehörigen Rechten und Besitzungen, die vom inzwischen verstorbenen Bernardino Guasco (Guaschi) als Rebellen gegen Kg. und Reich erobert wurde und somit heimgefallen ist. Aufgrund erfolgter Belehnungen mit dem Hm. Mailand oder der Gft. Pavia können keine Rechte in bezug auf Gavi geltend gemacht werden. Sobald er, der röm. Kg., nach Italien zieht, hat Giustiniani erneut um die Belehnung anzuhalten und den üblichen Eid zu leisten. Dieser soll ihm während des Italienzuges jegliche Hilfe leisten, wie es einem Lehnsträger des Reiches gebührt. Kassiert alle dieser Urkunde widersprechenden ksl. und kgl. Verfügungen. Gebietet bei Androhung einer Strafe von 50 Mark lötigen Goldes die Beachtung dieser Urkunde.

Konstanz, 27. Juli 1507.

Wien, HHStA, Reichsregisterbuch TT, fol. 85’-86 (lat. Kop.).

Anmerkungen

1
 Laut Bericht Francesco Vettoris vom 18.8. entsandte Kg. Maximilian Paolo Battista Giustiniani, Cousin des in Genua hingerichteten Demetrio Giustiniani, nach dem RT nach Italien (Passy, Vettori, S. 233f.). Der mantuanische Gesandte am frz. Hof, Gian Stefano Rozone, erwähnte in seinem Bericht an Mgf. Francesco vom 29.12.1507 ein Schreiben aus Florenz an Kg. Ludwig von Frankreich, wonach der auf der Rückreise von Rom befindliche Giustiniani in Scarperia gestorben sei. Nach den Informationen Florenz’ wollte er sich mit anderen Exulanten in Bologna zusammenschließen, um mit Unterstützung deutscher Truppen einen Aufstand in Genua zu initiieren. Siena, Pisa und Lucca seien bereit gewesen, dieses Unternehmen zu unterstützen (ital. Or. Blois; AS Mantua, A.G. ser. E.XV.3, busta 631, fol. 115–116’, hier 115’). Vgl. Senarega, De rebus Genuensibus, S. 119 mit Anm. 4.