Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

Nürnberg StA, Briefbücher des Nürnberger Rates 125, fol. 60r–62r (Kop.).

Wie dir, Volckhamern, vor jungstem deinem abraysen in bevelch gegeben ist, unserer verordenten einnemer halben, regiments und cammergerichts underhaltung etliche vergangene jar umb ein entliche quittung tzu erlangen, zu handeln, haben wir vor etlichen tagen auß einem inligenden tzettl vernommen, das durch den H. Obernburger fur gut angesehen ist, das wir ein suplication an die röm. ksl. Mt. stellen solten etc. Das haben wir in volltzihung pringen lassen, inmassen ir hiebeyligends vernemen werdet, die ir etwo mit pester gelegenhait dem H. Obernburger uberraichen und ine pitten wollet, seinem gunstigen und guttwilligen erpieten nach so vil tzu furdern, damit uns ein entliche quittung durch ksl. Mt. oder aber durch ir Mt. verschaffen von gemeinen reichsstenden gegeben werd1.

Und damit ir an allem bericht nit mangel hapt, so werdet ir hieneben vier underschiedlicher lauter rechnungen fynden, inmassen dieselben des verschynnen 1533. jars durch unsern damals gewesnen diener Hansen Lochingern den verordneten der röm. ksl. Mt. und kgl. Mt., auch chur- und fursten, rethen, gesanten und comissariern tzu Speyr, dahin wir laut des regenspurgischen abschids 1532. jar gewisen seyen, ubergeben seyen, daneben auch einen receß, mit H. Ulrichen Varnbichelers aigner handt undertzaichent, darynnen unsere rechnungen fur genugsam angenummen. Und ist Hansen Lochingern die quittung allein darumb versagt und gewaigert, das der regenspurgisch abschied des 1532. jars, des orts tzu quittirn, kein meldung thuet und unser geschickter auch die originalquittungen, zu der rechnung gehorig, wiewol sie dero copi en, so furgelegt, ersehen, fur glaubwurdig geacht, nit tzu der hand gepracht, auch weylund H. Cristoff Plarers und Jorgen Pesolts erben rechnungen, deren wir aber nichts tzu thun gehapt, noch nit gehort worden. Darumb wir auch und unser geschickter solicher quittung halben auf einen kunftigen reichstag verwisen seyen, wie ir euch auß dem angetzognen receß lautter tzu ersehen habt, den wir euch in originali neben tzwayen copien zuschicken, die einen fur euch tzu behalten und die andern neben dem original tzu ubergeben und gegen conferirung derselben wider tzu eurn handen zu nemen. Und damit ir an nichten mangel habt, ubersenden wir euch auch hieneben die quittungen, darauf man tzu Speyr getrungen hat, die auch tzu ubergeben. Und dieweil der speyerisch receß und [sic!] anderm meldung thut, das die außgab die einnam umb 23 fl. 10 kreutzer ubertreffen solle, solichs ist aber ein ubersehen und wird sich in vleysigem uberlegen der rechnungen alles tzusammenstymmen, wie ir auß einer sondern vertzaichnuß hieneben der einnam und außgaben lautter befynden werdet.

Verner, als euch in solichem receß von 45 fl., so Erhart Felin von der herschaft Dissen wegen erlegt, meldung thut, wollen wir euch nit verhalten, das dieselben auch nit mer hinter uns ligen, sonder seyen unserm diener Hansen Lochingern an den beden tzerungen des 1531. und volgenden 1533. jars tzugestelt worden, wie er uns das in seiner relation angeben und bericht hat und ir desselben hiebey auch gutten bericht fynden werdet. Und dieweil gemelter Lochinger ytzo ondas tzu Regenspurg ist und aller dieser sachen gutten bericht hat und thun kan, ob ir dann derhalben etwas mangeln solt, so wollet ine zu euch fordern und notturftigen bericht von im einnemem und, so ir damit genugsam gefast, alßdann die suplication, wie gehort, ubergeben und vleys furwenden, uns ein entliche quitantzen tzu erlangen. Ob euch dann der underschid halben der beschehen anlag und underhaltung mangel erscheinen solt, das habt ir euch auß der gestellten suplication tzu erynnern. Das kumpt uns von euch sampt und besonder tzu freuntlichen gefallen, in aller freuntschaft gegen euch haben tzu bedencken. Datum under unsers eltern Bgm. Bernharten Paumgartners petschir dunderstags, den 24. Maij 1541.

Zedula: Lieben freundt, insonders begern wir freuntlichs, vleys antzuwenden, damit die sach solicher entlicher quittung halben ytzo auf diesem reichstag entledigt werden mocht, ursach halben, das wir hiervor bey und durch die neuen angeenden viscaln oftmaln unrue gehapt und inen rechnung zuschicken musen, welichs unsern dienern nit ein cleine muhe gemacht. Darumb gut wer, der sachen ytzo ein end zu machen, welichs durch H. Obernburgers furdrung unsers verhoffens wol geschehen mag. Ut in litteris.

[2.] Zedula: Lieben freund, hieneben schicken wir euch auch ein copi, welichermassen wir im verschynnen 1524. jar von ksl. Mt. quittirt worden seyen. Die mugt ir in furfallender not geprauchen, daneben auch das recht original des receß, das unser rechnungen zu Speyr im 33. jar tzu genugen angenumen ist, item, mer auf 4 puntel tzusammengepunden mit No. 1, 2, 3, 4 etliche quittungen von den einnemern des gelts, so bey uns tzu underhaltung regiments und cammergerichts erlegt worden. Doch wollet diß alles bey eurn handen behalten, bissolang uns ein entliche, genugsame quittung bewilligt und verfertigt ist, wie man auch alßdann dieselben quittungen alle gewißlichen von euch erfordern wirdet und ir die gegen der entlichen quittungen ubergeben mugt. Das wolten wir euch auch nit verhalten. Ut in litteris, 24. Maij 15412.

Anmerkungen

1
 Vgl. die Zusammenfassung der entsprechenden Supplikation Nürnbergs und das Gutachten des Supplikationsausschusses, 1541 Juni 4 [Nr. 393].
2
 Darunter interlin. Notiz: Nota: hieneben noch ein zettel.