Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

Mühlhausen StadtA, 1–10/C5, pag. 52 (Kop.).

Dieweil den Kff. zu Sachsen und Hessen, unser und des hl. reichs stat Mulhausen dermassen unß und dem hl. reich ab- und inen zuzuziehen, nit gepurt, haben wir als romischer keyser fur unß selbs, auch uff der stend rhatsbewilligung und furbiten, angesehen der chur- und fursten Sachsen und Hessen rhet und gsanten solche an unß ubergeben, schriftliche verantwortung und der von Mulhausen uff unser beger und bevelch gegenbericht, unsern ohem Pfgf. Ludwigen Kf. und H. Philipsen Bf. von Speier etc. an unser stat zu commissarien verordnet, wie dan an ir L. und A. deßhalben unser bevelch außgehen solle etc. Actum Regenspurg, den 15. Julij anno etc. 411.

Anmerkungen

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 Vgl. dazu die Eingabe des Vertreters der Stadt Mühlhausen, Dr. Leopold Dick, an den Kaiser, Regensburg, 1541 Juli 26, Mühlhausen StadtA, 1–10/C 5, pag. 91: Da die vom Kaiser und den Reichsständen beschlossene Kommission, jetzt wegen der dringenden Reichsangelegenheiten nicht in Vollzug kommen kann, ist der Kaiser entschlossen, mit gleichem Auftrag neue Kommissare zu benennen. Die Stadt Mühlhausen würde Kf. Ludwig von der Pfalz und Bf. Philipp von Speyer als Kommissare durchaus akzeptieren. Bittet, die Kommissare anzuweisen, ihren Auftrag auf der Basis der ksl. und ständischen rathtschlagunge und ergangener receßzügig zu erledigen. Actum Regenspurgk, 26. Julij anno etc. 41. Vgl. dazu auch den DV zu dieser Eingabe, ebd. pag. 94: Die dritte supplication an die röm. ksl. Mt. von wegen eines raths von Molhusen. Ist ein commission uff die begerten und benannten commissarien semptlich im bester form, wye auch Kff., Ff. und gemeyne stande berathschlagt, bewilliget. Actum in consilio imperiali 27. Julij anno 1541. Eine Kopie dieses auf Kf. Ludwig von der Pfalz und Bf. Philipp von Speyer ausgestellten ksl. Kommissionsdekrets, Regensburg, 1541 Juli 27, findet sich im Aktenbericht über die Behandlung der Sache Mühlhausens auf dem Regensburger Reichstag, Speyer StadtA, 1 A Nr. 171II, unfol. Zur Vorgeschichte des Dekrets vgl. die protokollarische Notiz ebd.: Weil wegen der Reichsangelegenheiten durch die in der ksl. Resolution vom 26. Mai 1541 benannten Kommissare nichts fruchtbarlichs hat mogen außgericht werden, so hat demnach ksl. Mt. solcher sachen der restitution ohne vorwissen und zeittiger gepflegner rhatsbewilligung der stende ihren endtlichen außtrag nit machen wollen, sonder sie an gemeine stende gelangen lassen. Daraufhin wurde ein Ausschuss gebildet, dem die Kff. von Mainz, Trier, Sachsen und von der Pfalz, der Bf. von Speyer, Hg. Heinrich von Sachsen, der Bf. von Freising, Gf. Friedrich von Fürstenberg, der Mgf. von Baden, der Abt zu St. Emmeram in Regensburg und die Städte Speyer und Nürnberg angehörten. Der Ausschuss plädierte, vom Kaiser zur Stellungnahme aufgefordert, in Kenntnis früherer Reichstagsverhandlungen und der mündlichen und schriftlichen Ausführungen beider Seiten in seinem Votum dafür, das ir Mt. die sache laut vorgegebner commission ergehen ließ und ernstlich bevelh thun, das dieselbigen zum furderlichsten wird volnzogen. Und im fall, das die gegebne commissarien zum thail dieser sachen nit außwarten kondten oder recusiert, das alsdan die ksl. Mt. andere an derselben statt, die der sachen gemeß und gesessen, gnedigst ernennen wolt, allenthalben die billichkeit haben zu verschaffen. Dieses Votum wurde in den Kurien und im Reichstagsplenum referiert und von den Ständen nach gehaltenem Ratschlag einmütig gebilligt. Der Kaiser hat dann auf Antrag der Stände die vorgesehenen Kommissare ernannt.