Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

Wien HHStA, RK RTA 6, unfol. (Ausf.).

Danken für die Wahl Regensburgs als Ort des Reichstages. Haben erfahren, dem Kaiser sei gesagt worden, in Regensburg herrsche eine gefährliche Epidemie. Versichern, dass in ihrer Stadt seit fünf Jahren niemand an der Pest gestorben ist. Haben für den Reichstag umfangreiche Vorbereitungen getroffen, auch Kredite aufgenommen. Wenn der Reichstag abgesagt werden sollte, würde dies der Stadt und ihrer Bürgerschaft schweren Schaden zufügen. Erinnern an ihren bisherigen, treuen Gehorsam und an ihre Loyalität gegenüber dem Kaiser und dem Haus Österreich und bitten, den Reichstag nicht zu verlegen 1. Datum Regenspurg, am Sambstag nach unser lieben frauen tag irer empfengknus anno 40.

Anmerkungen

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 Vgl. die kursächsischen Gesandten zu Worms an Kf. Johann Friedrich von Sachsen, Worms, 1541 Januar 4, Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 329 Nr. 133 Bd. 2, fol. 149r–152v (Ausf.): Bericht über den Verhandlungsstand in Worms. Die ksl. Mt., wie die reden sein, sollen in acht oder zehen tagen ungefharlich gein Haidelberg komen. So vermercken wir auch, daß sich vil fursten und stende und sonderlich die churfursten am Rain des platz des angesagten reichstags fast beschwern, wie wir eueren kfl. Gn. nechst zum teil auch angetzeigt, dann zu ander ungelegenheit sagt man, das es auch der sterbenden leuft halben unsicher und fharlich und an allerlei prophiant nicht geringe teuerung daselbst sein soll. Derhalben so werden euere kfl. Gn. derselben gelegenheit, do sie, aigener personn den reichstag zu besuchen, willens, hirinnen auch zu bedencken und sich mit andern nach derselben ermessen zu vergleichen wissen etc. [...]. Datum Wormbs, Dinstag nach Circumcisionis domini anno eiußdem 1541. Vgl. dazu das Protokoll zur Beratung der rheinischen Kurfürsten, Worms, o. Datum, Ganzer/Zur Mühlen, Akten, Bd. 2,1, Nr. 156, S. 377; Hans von Dolzig und Franz Burchard an Kf. Johann Friedrich von Sachsen, Worms, 1540 Dezember 23, Ganzer/Zur Mühlen, Akten, Bd. 2,2, Nr. 252, S. 772–777, hier S. 774 und Nikolaus Holstein an Hg. Ernst von Braunschweig-Lüneburg, Worms, 1541 Januar 18, ebd. Nr. 325, S. 956–957, hier S. 956. Vgl. auch Kg. Ferdinand an Karl V., Wiener Neustadt, 1541 Oktober 18, Wien HHStA, Hs blau 597/1, fol. 220r–222r (Kop.) [Nr. 408]. – Vgl. außerdem Kämmerer und Rat von Regensburg an Karl V., Regensburg, 1541 Februar 11, Wien HHStA, RK RTA 6, unfol. (Ausf.): Wie sie hören, versucht man noch immer, den Kaiser vor allem mit dem Argument, dass in Regensburg eine gefährliche Epidemie ausgebrochen sei, zu überreden, den ausgeschriebenen Reichstag zu verlegen. Haben für den Reichstag umfangreiche Vorkehrungen getroffen und deshalb erhebliche Kredite aufnehmen müssen. Deshalb würde eine Verlegung des Reichstages die Regensburger Bürger ruinieren. Dies haben sie, weil sie sich bisher gegenüber dem Kaiser und Kg. Ferdinand stets als gehorsame Untertanen verhalten haben, nicht verdient. Wiederholen ihre frühere Erklärung, dass seit einigen Jahren niemand in Regensburg an der Pest gestorben ist. Bitten, den Reichstag nicht zu verlegen. Wollen dies mit Leib und Gut verdienen. Datum Regenspurg am Freitag nach Dorotheae virginis anno etc. 41.