Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

A  Rom AVat, Armadio LXIV, vol. 8, fol. 268r–269r (Kop.).

B  Rom AVat, Armadio LXIV, vol. 21, fol. 82r–82v (lat. Übersetzung, Kop.).

C  Rom AVat, Fondo Pio 58, fol. 70v–71v (lat. Übersetzung, Kop.).

Kff., Ff. und stendt bitten undertheniglich volgende enderung in der ksl. Mt. an heut ubergeben schrift:

1. Nemlich das gesetzt werdt, der religion halben uff dem reichstag zu handeln und zu schliessen.
2. Bebstlich Hlt. zu vermogen, auch uff das nationalconcilium, ordenlicher weiß zu berueffen, ein legaten zu verordnen.
3. Da von den protestirenden und der theologi schriften meldung gesetzt, zu setzen: ‚deren sich die verordenten theologi etc.‘
4. In dem gemeinen frieden den landfrieden zu melden und desselben peen, wie in der stendt jungsten schrieft außgetruckt ist.
5. In dem artickel, von der geistlichen zinsen etc. sagendt, die wort außzulassen (wes sie der noch in posses sein) mitsampt dem wort ‚hinfuro‘, auch meldung zu thun von iren guettern, ober- und gerechtigkheiten, darzu das die protestirenden des andern theils underthanen in schutz und schirm nit annemen noch wieder ire obrigkheit vertheidingen sollen, laut der stendt jungst ubergeben schrieft.
6. Die zeit der visitation uff den 14. Januarij zu setzen.
7. Bey underhaltung des camergerichts die alten besoldung zu melden. Item, das sindicat zu verordnen, wie solichs in der stend jungsten schriften gebetten ist.
8. Der knecht halben, so sich wieder ksl. Mt. gebrauchen lassen, mag ir Mt. mandata lassen außgehen und, so jemandts ungehorsam were, dem keyserlichen fiscal bevelch geben, wieder dieselben zu procediren, darin werden sich die stendt gehorsamlich erzeigen, und ist derwegen von unnoten, davon in diesem abschiedt meldung zu thun.

Wo aber di ksl. Mt. ye daruff beharren wolt, sein gemeine stend undertheniglich urpuetig, den artickel in den abschidt dermassen zu stellen: Wiewol ir ksl. Mt. zu vilmalen ernstlich mandata ußgeen und allenthalben im heiligen reich publiciren und verkhunden lassen haben, das sich niemandts hochs oder niedern standts wieder ir ksl. Mt. und das hl. röm. reich geprauchen lassen soll, bey vermeidung hoher und schwerer penen, in denselben mandaten verleibt und außgetruckt, so sey doch denselben mandaten nit allenthalben gelebt und nachkomen, derwegen ir Mt. uß beweglichen ursachen bedacht, gleichmessige mandata in das hl. reich außgeen und verkhunden zu lassen, des versehens, Kff., Ff. und gemeine stendt werden sich denselben gemeß undertheniglich und der gepure erzeigen, wie sie sich dan gegen ir Mt. gehorsamlich erbotten. Wo aber jemandts ungehorsam sein und denselben mandata zuwieder handlen wurde, gegen dem oder denselben solt ir ksl. Mt. fiscal uff di benenten penen procediren, wie sich in recht gepurt1.

Anmerkungen

1
 Vgl. auch folgenden Notizzettel, der offenbar den Beratungen über die ksl. Vorlage vom 27. Juli 1541 zuzuordnen ist, Wien HHStA, MEA RTA 7 Konv. II, fol. 366r (Zettel): Uf vorgeende schrift der ksl. Mt. haben die stend in nachvolgenden puncten endrung gebetten: Uff dem reichstag zu handeln und zu schliessen. Bebstlich Hlt. zu vermogen, auch uff das nationalconcilium, ordenlicher weiß zu beruffen, ein legaten zu verordnen. ‚Deren sich ire verordenten theologen‘ zu setzen. Von den geistlichen zinsen, gulten den artickel zu stellen, wie gmeine stendt begert haben. Den landtfriden zu melden und sein peen in dem gmeinen friden. Di zeit zu der visitation uff den 14. Februarii. Bei der underhaltung des camergerichts die alten besoldung zu melden. Item, das sindicat zu verordnen. Der knecht halben, so sich wider ir Mt. geprauchen lassen, mag ir Mt. mandata lassen außgeen und dem keiserlichen fiscal bevelh geben, wider die ungehorsamen zu procediren.