Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil

Weimar, HStA, EGA, Reg. E, Nr. 56, fol. 11–11’ (Kop., sontag nach der XIM junkfrauen tag).

[1.] Bestätigt den Empfang seines Schreibens [Nr. 185]. In den ksl. Ausschreiben hatte es geheißen, dass er sich durch nichts außer durch unvermugen auß Gots gewaltvon der Teilnahme am Reichstag abhalten lassen solle, notfalls jedoch auch Gesandte dorthin abordnen könne [Nrr. 36, Pkt. 3; 44, Pkt. 8]. Da er mit plodigkeyt meins leibs beladenund deshalb unter Umständen nicht zu reisen imstande ist, hatte er die Absicht, Gesandte zum Reichstag zu schicken. Angesichts der erneuten Aufforderung und obwohl er sich genug ungeschickt befinde, will er sich doch als gehorsamer Fürst, sofern sein körperlicher Zustand dies zulässt, persönlich bei ihm und den anderen Kff. und Ff. einfinden, um die Angelegenheiten von Ks. und Reich fördern zu helfen.1

[2.] [PS] Er hat ihm durch seinen Herold Tirol Mandate an einige Stände zur Aushändigung des [Konstanzer] Anschlags an ihn2zugeschickt. Das auf den Mandaten angegebene Datum, der 27. Juli, liegt nun schon einige Zeit zurück. Aufgrund seiner bisherigen Verhandlungen mit den bewussten Ständen erwartet er nicht, viel zu erreichen. Da der Termin des Reichstages näher rückt, will er diese Angelegenheit auf sich beruhen lassen, bis sie persönlich darüber sprechen können. Er bittet, dies zu akzeptieren.

Anmerkungen

1
 Unmittelbar nach Ausfertigung dieses Briefes wurde Kf. Friedrich durch einen ksl. Boten erneut zur persönlichen Teilnahme am RT aufgefordert. In dem diesem mitgegebenen Schreiben verwies der Kf. auf das ihm kurz zuvor durch Hans von Collen zugestellte ksl. Mandat [Nr. 185] und die dem Boten mitgegebene obige Antwort (Konz. Wittenberg, montag nach der hailigen XIM junkfrauen tag [23.10.]1509; HStA Weimar, EGA, Reg. E, Nr. 56, fol. 17).
2
 Mandat Ks. Maximilians vom 27.7.1508 (Regest: Heil, RTA-MR IX/2, Nr. 846, S. 1211f.).