Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Ankunft Georg Wolfs, ihre vergeblichen Bemühungen um eine ksl. Audienz; [2.] Übermittlung eines Schreibens des Ks.; [3.] Zusendung weiterer Unterlagen zu den Reichstagsverhandlungen.

[Augsburg], 20. April 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 103, Orig. Pap. m. S. (Präs.vermerk: Presentatum eritag nach jubilate 1510 [23.4.10]).

[1.] Gruß. Jorg Wolf ist an mitwochen [17.4.10] spat her gein Augspurg komen, uns ain schreiben an ksl. Mt., desselbigen copey und ain sendbrief, an uns lautend [liegen nicht vor], uberantwort, das mit seiner inhalt vernomen. An pfinztag frue [18.4.10] haben wir uns zu unserm H. haubtman [Sigmund von Rorbach] gefuegt, seiner streng angezaigt, den brief ksl. Mt. ze antworten gepeten, uns wehilflich sein, damit wir zu ksl. Mt. kumen mochten. Aber sein streng mit gescheften weladen und wir vernomen, das ksl. Mt. des tags an di paiß [= Beizjagd] willens wer. Haben wir uns gein hof verfuegt, muglichen vleis getan, damit wir den brief euer weishait wefelch nach ze antworten, aber zu seiner Mt. nit kumen mogen. Uns dannoch durch ainen gehaimbten, so stätigs pey ksl. Mt. wonet, zugesagt, ksl. Mt. werd auf di paiß und uber nacht aus sein und zu morgens [19.4.10] herwider kumen. Alspald sollen wir uns zu im fuegen, wolle er uns zu ksl. Mt. selbst person pringen. Und diweil dan ksl. Mt. ob tisch und alspald auf sein würd, haben wir also verharen muessen. Aber ksl. Mt. ist noch nit komen, als di sag ist, auf eritag [23.4.10] gewißlich sein. Darauf wir mit uberantwortung des briefs seiner Mt. warten wollen.

[2.] An freitag [19.4.10] uber tisch ist uns pey ksl. Mt. rat knecht ain schreiben, von seiner Mt. ausgangen [liegt nicht vor], uberantwort, von unserm H. haubtman zugeschickt. Wir geantwort, diweil der an unser Hh. lautend, wolle uns nit zimen, den aufzeprechen, wollen aber den als di gehorsamen unsern Hh. zusenden, irs weschaids verer erwarten. Den wir euer weishait hiemit zusenden. Was der in sich helt, ist uns verporgen, verhofen, euer weishait wissen sich auf das ksl. Mt. schreiben und euerm wefelch nach, uns yezund getan, wol ze halten und uns solchs schreibens werichten.

[3.] Wir schicken euer weishait, was seint gehandelt ist [Nr. 113]. Und wie es sich in di leng zeucht, und was uns ferner wegegent, wollen wir euer weishait werichten. Datum an sambstag vor sontag jubilate Ao. 10.