Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Köln, 9. Oktober 1512

Innsbruck, TLA, Maximiliana XIV/1512, fol. 222a-223b, Konz.

Hg. Ulrich hat sicherlich die Antwort gehört, die er (der Ks.) den hgl. Räten Gf. Ludwig von Löwenstein und N. Saißberger auf ihre Werbung in Sachen Beschwerden gegen den Schwäbischen Bund erteilt hat. Hat nun nach der Abreise der Räte ein Schreiben des Hg. erhalten, in dem dieser den Beschluß der Bundesstände auf ihrer letzten Versammlung als beschwerlich bezeichnet (Nr. 1469 [3.]). Er selbst wäre zwar bereit, hierüber mit Hg. Ulrich zu verhandeln, doch letztlich muß dies, wie der Hg. sicher ermessen kann, mit den Bundesständen selbst geschehen, und zwar besser mündlich als schriftlich. Hat deshalb Paul von Liechtenstein die Beschwerden des Hg. übersandt mit der Weisung, mit den Bundesständen eingehend darüber zu sprechen und die sachen den artikeln, so uns dein lieb zu Trier ubergeben hat [vgl. Nr. 1440], gemeß zu stellen und zu pringen und, was widerwertigs und deiner lieb nit leidenlichn weren, abzuleynen. Und wo das nit dermassen gleichlich beschehen mochte, das er alsdann weg, mitl und artikl furgenommen hete der gestalt, dardurch dein lieb in den pund komen müge, desgleichen, das er von wegen der hilf wider Pfalzgf. oder ander, auch der nebenbrief, wie dann dein lieb in obgedachtem schreiben anzaigt, handeln soll, das alles das, so muglichen sein müge, beschehe. In diesem Sinne möge Hg. Ulrich durch seine Räte bei Paul von Liechtenstein tätig werden und sich im übrigen gutwillig zeigen, wie er es von ihm erwartet.