Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil

[1.] Ankunft auf dem Wormser Reichstag; [2.] Schlacht bei Agnadello.

Berlin, GStA, Ordensfoliant Nr. 26, pag. 188 (Kop., eadem die [= freitag nach dem suntag exaudi]).

Druck: Liv-, Est- und Kurländisches UrkundenbuchII/3, Nr. 619, S. 456 [nur Pkt. 1].

[1.] Wir seint heut dato hie zu Wurms einkomen und doselbst euer schrift1, bei unserm laufenden boten an uns getan, empf[angen]. Wir haben auch uf diser reiß von den gnaden Gotts keynen anstoß gehabt, sunder uns zu Frankfurt, Menz und Oppenheym mit rat des hochgebornen fursten und hern, hern Friderichen [von Sachsen], churfursten etc., enthalten. Dann sein lieb erst am vergangen montag [21.5.] gen Wurms komen. Wir befinden auch, das wir vil zu zeitlich herkomen seint, welichs wir, dieweil wir underwegen gewest, nicht haben wissen fuglich zu andern. Wir wollen doch unser notdurft nach allen muglichen vleis furwenden, damit wir bald von hynnen komen etc.2

[2.] [PS] Neue Nachrichten kann er nicht mitteilen, abgesehen davon, dass laut glaubwürdigen Berichten die Venezianer gegen den frz. Kg. vor kurzem ca. 10 000 Mann an Gefallenen und Gefangenen verloren haben.

Anmerkungen

1
 Liegt nicht vor.
2
 Am gleichen Tag berichtete der Hochmeister dem Großkomtur Simon von Drahe über seine Ankunft in Worms und äußerte die Hoffnung, dass wir nicht lang hie verzogen werden. Nach seiner Rückkehr nach Sachsen wolle er den Regenten die Ergebnisse seiner Mission mitteilen (undat. Kop.; GStA Berlin, Ordensfoliant Nr. 26, pag. 187). Drahe informierte nach Eingang des Schreibens am 3.7. Wolter von Plettenberg, dass sich s. ftl. Gn. auf den angesatzten Reichs tag gen Worms begeben hat in meynung, s. ftl. Gn. und unsers ordens anligende sachen an alle stende des Heiligen Reichs mit vleis und nach allem seynem vermogen zu tragen und, zovil moglich, rat, hulf und beistant, damit solche schwebende beschwerungen zu fruchtbarlicher entschaft gefurt mogen werden, zu bearbeiten. Derwegen wir kurzlich eigentlicher, was s. ftl. Gn. begegent, hoffen zu erlernen. Welchs wir e[uren] E[hrwürden] auch furderlich wollen zuschreyben(Kop. Königsberg, dinstags nach visitacionis Marie; GStA Berlin, Ordensfoliant Nr. 29, pag. 113. Druck: Liv-, Est- und Kurländisches Urkundenbuch II/3, Nr. 651, S. 473f.).