Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil

[1.] Frankfurter Stadtsteuer; [2./5.] Gesandtenberichte aus Worms; [3.] vorübergehende Abberufung der Gesandten; [4./8.] Anleihe für Mühlhausen; [6.] Geleit für Teilnehmer am Reichstag; [7./9.] Beschlüsse des Reichstages.

Frankfurt, ISG, Bürgermeisterbücher (BMB) 1508, fol. 129’; 1509, fol. 1–17’ passim.

[1.] Tercia in die Walpurgis [1.5.]: Als her Johann Frosche und Gilbrecht von Holzhusen, geschickten, schriben auch uf vorige meynung [Nrr. 438f.]. [Beschluss:] Inen widerschriben mit fuglicher abeßlagung1 (BMB 1508, fol. 129’).

[2.] Feria quinta in die invencionis sancte crucis [3.5.]: Als her Johann Frosch und Gilbrecht von Holzhusen, geschickten, von Worms schriben etlich zytung [Nr. 441] (BMB 1509, fol. 1).

[3.] Sexta post invencionis crucis [4.5.]: Item den frunden gein Worms schriben, wo sie mit fugen abkomen mugen, sich herheym zu fugen biß zu zukunft der fursten [Nr. 443] (ebd., fol. 2’).

[4.] Feria tercia post vocem jocunditatis [15.5.]: Als der rat zu Molhusen bij Johan Butener, irem schriber, eyn credenz uberschickt und ime IIC und XL fl. zu lihen gebeten haben [Nr. 181]. [Beschluss]: Ime die also uf sin erkenteniß lihen; ime sagen, sich selbst gein Worms zu fugen, zu erkunden, weß der handel sij (ebd., fol. 5).

[5.] Feria tercia post exaudi [22.5.]: Als Johan Frosch schribt von Worms [Nr. 450]. [Beschluss:] Die bedenken und ratslagen (ebd., fol. 8’).

Quinta post exaudi [24.5.]: Als her Johan Frosch, geschickter ratßfrunt uf dem Richs tag zu Worms, schribt etlich zytunge [Nr. 451] (ebd., fol. 9’).

Feria tercia post pentecoste [29.5.]: Als her Johann Frosch von Worms geschrieben hait dem statschriber [Melchior Schwarzenberg] etlich zytung [Nr. 452]. [Beschluss:] Doby laißen (ebd., fol. 11’).

Feria quinta in die corporis Cristi [7.6.]: Als her Johann Frosch von Worms schribt [Nr. 453]. [Beschluss:] Doby laissen (ebd., fol. 14’).

[6.] Feria tercia post corporis Cristi [12.6.]: Den fursten, so noch hynt herkommen werden und umb geleide schriben. [Beschluss:] Iren gnaden zu schriben daß geleide (ebd., fol. 16).

[7.] Feria quinta in octavas corporis Cristi [14.6.]: Als her Johan Frosch, geschickter von rats wegen, vom Richs tag zu Worms komen ist und relacion getan und den abescheit [Nr. 303] schriftlich mitbracht hait.

[8.] Der Mühlhauser Gesandte Daniel Helmsdorf bittet, seiner Stadt 240 fl. zu leihen, um dem ksl. Fiskal [Christoph Moeller] den ungarischen Anschlag bezahlen zu können2. [Beschluss:] Ime uf erkentenuß zusagen und das die bynnen monatsfrist geliebert werden.3

[9.] Als, wes geratslagt ist uf dem tag zu Worms, gelesen wart. [Beschluss:] Das bedenken und zu gelegener zijt ratslahen.

Den von Ache und Wetzflar den abscheit zu Worms [Nr. 303] werden lassen (ebd., fol. 17’).

Anmerkungen

1
 Zu ergänzen: hinsichtlich der vorzeitigen Bezahlung der Frankfurter Stadtsteuer.
2
 Mühlhausen hatte Ende August 1505 eine Hälfte des Kölner Reichsanschlags, 240 fl., bezahlt, nicht jedoch die ganze Summe. Im Januar 1509 erwirkte deshalb der ksl. Fiskal Christoph Moeller ein kammergerichtliches Monitorial an die Stadt, das ihr unter anderem die Begleichung der Restschuld gegenüber dem ksl. Schatzmeister Hans von Landau befahl (Or. Regensburg, 18.1.1509; gedr. Formular, Verm. amdip., Unterz. Ulrich Varnbüler; StdA Mühlhausen, Abt. G 1, Nr. 2, fol. 9–9’).
3
 Helmsdorf erklärte auf seiner Rückreise vom Wormser RT am 14.6. vor dem Frankfurter Rat, dass Mühlhausen die für die Begleichung der Reichshilfe von 1505 zugesagte Summe binnen Monatsfrist zurückzahlen werde (Konz. [Frankfurt], dornstags, den achten tag corporis Cristi; Vermerk über die Sendung des Or. nach Mühlhausen; ISG Frankfurt, Reichssachen II, Nr. 233, unfol.). Am 11.7. sandte Mühlhausen das Geld nach Frankfurt, verbunden mit der Nachfrage, ob der ksl. Fiskal den gegenüber Helmsdorf in Aussicht gestellten Nachlass gewährt habe (Or. Perg. m. Siegelspuren, mitwochens nach Kiliani; ebd., unfol. Eintrag über die Zahlung im Mühlhäuser Kämmereiregister, Nr. 21, fol. 155). Aus der Frankfurter Antwort geht hervor, dass Moeller die 240 fl. inzwischen noch nicht angefordert hatte. Die Stadt sagte zu, das Geld erst dann an diesen auszuhändigen und sich gleichzeitig um einen Nachlass zu bemühen (Kop., montags nehst nach sant Margrethen tag[16.7.]; ISG Frankfurt, Reichssachen II, Nr. 233, unfol.). Der vom Stadtschreiber Melchior Schwarzenberg über die Deponierung der Summe in Frankfurt informierte Reichsfiskal forderte am 26.11. die Aushändigung des Geldes. Für das Ausstellen der Quittung bat er außerdem um Mitteilung, ob es sich bei dem Zahler um das thüringische oder elsässische Mulhausenhandle, wie hoch sich die Summe belaufe und welcher Reichsanschlag damit beglichen werde (Or. Worms, montag nach Katherine; ebd., unfol.). Mit Schreiben vom 13.12. setzte Frankfurt Mühlhausen von der Aushändigung des Anschlags in Kenntnis (Konz., dornstags in die Lucie virginis; ebd., unfol.).