Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil

[1.] Einzug Ks. Maximilians und der ihn begleitenden Reichsfürsten und Gesandtschaften in Worms am 21. April; [2.ksl. Eröffnungsvortrag am 22. April; [3.] Abreise des Ks. aus Worms am 24. April; [4.] Schreiben Johann Storchs an Gf. Adolf von Nassau wegen des anberaumten Rechtstages mit Johann von Kriechingen; [5.] Bitte der Reichstagskommissare an Ks. Maximilian um Zusendung ihrer Instruktion; [6.] Protest der Anwälte Johanns von Kriechingen am 7. Mai; [7.] Zusendung der Gesandtschaftsunterlagen an die ksl. Kommissare; deren Schreiben an den Ks.; [8.] Teilnehmerverzeichnis; Zusammensetzung des Großen Ausschusses; [9.] Schreiben der Reichstagskommissare an den Ks. vom 5. Mai wegen des Reichskammergerichts; [10.] Übergabe der ksl. Reichstagsinstruktionen an die Reichsstände am 16. Mai; [11.] Verhandlungen der Kommissare mit Reichsfürsten über die Bereitstellung von Reiterkontingenten für den Krieg gegen Venedig; [12.] Vermittlungsverhandlungen der Kommissare in den Verfahren: Gf. Eberhard von Eppstein-Königstein gegen Lgf. Wilhelm von Hessen, [13.] Hessen gegen Kurmainz, [14.] Stadt Worms gegen Bf. Reinhard von Worms, gegen Kämmerer von Dalberg und gegen Hans von Landschad; [15.] Verhandlungen des Reichstages über eine Supplikation Bf. Jakobs von Cambrai; [16.] Unterbleiben von Verhandlungen über die Klage Hermann Rincks gegen Aachen; [17.] Verhandlungen zwischen Aachener Bürgern und Magistrat wegen des strittigen Weinausschanks sowie [18.] zwischen den Erben Asmus’ Schenk von Erbach und Hessen; [19.] Verhandlungen bzgl. Verstößen gegen das Kölner Stapelprivileg; [20.] Fiskalklagen gegen die Bff. von Münster und Osnabrück wegen der Konstanzer Romzughilfe; [21.] Verhandlungen mit den Reichsständen über das Jubelablassgeld; [22.] Verfahren gegen Johann von Kriechingen; [23.] Zollfreiheit für eine Weinlieferung Hg. Johanns von Kleve; [24.] Verhandlungen mit Reichsfürsten wegen Übernahme des Oberbefehls über die ksl. Truppen und des ksl. Statthalteramtes; [25.] Vortrag von ksl. Schreiben zur Venedighilfe, Protest vor der Reichsversammlung wegen des Fernbleibens österreichischer Vertreter vom Reichstag; [26.] Austausch von Resolutionen zwischen Reichsständen und Reichstagskommissaren ab dem 10. Juni; [27.] Teilnehmerliste für den künftigen Reichsmünztag.

Wiesbaden, HStA, Abt. 131, IV a, Nr. 22, fol. 1–107 (Kop. mit Randvermm., die den Inhalt kennzeichnen; Aufschr.: Abschrift aller handlung, so auf dem reichstag zu Worms, anno XVCVIIII gehalten, allenthalben beschehen ist.) = Textvorlage A.

[1.] /1/ Auf sambstage, den ainunzwainzigistn tage des monats Aprilis anno 1509, gegen dem abent ist romisch ksl. Mt. zu Wormbs zu dem ausgeschriben und furgenommen reichstage gerust eingeritten1, und neben und mit irer ksl. Mt. die erzbischove Meinz, Coln, Trier, phalzgrave Ludwig, alle churfursten, phalzgrave Friderich, vormunder etc., Friderich und Casimirus, marggrave[n] zu Brandenburg, alle personlich, marggrave Joachim von Brandenburg, churfursten etc., des erzbischoves zu Magdeburg, herzog Alexanders von Bairn, landgraven Wilhelmen von Hessen, der bischove zu Wormbs, Speir und ander mer von fursten, prelaten und stet botschaften.

[2.] Und hat ir kaiserlich Mt. am sonntage darnach [22.4.] in des bischoves von Wormbs hof doselbst, die phalz genant, nach mittage den obgedachten churfursten, fursten und allen andern stenden des Reichs, sovil der alda gewest, die ursachen und bewegungen desselben furgenommen reichstage mit angehenktem begeren durch den bischove von Gurk mundlich furbringen und erzelen lassen, wie dan solichs in nachvolgender instruction [Nr. 266], irer ksl. Mt. reten und conmissarien, zu demselben reichstage verordent, zugeschickt, der datum stet zu Mundelhaim am sibenden tage May anno etc. im neunten, ausserhalb der declaratz und addits, so ir Mt. umb besser leuterung und verstands willen nachvolgends darzugesetzt hat, aigentlich begriffen.

[3.] /1’/ Und ist ir Mt. darauf des erichtags, den XXIIII. tage Aprilis, von Wormbs abgeschiden2 und ir Mt. rete do verlassen und denselben reten ansagen lassen, das ir Mt. Johann Storchen, ir Mt. rate und secretarien, mit ire nemen und in zwaien oder dreien tagen ungevarlich bey demselben inen instruction und alle handlung dis tags, auch sigl und secret zusenden wolt.

[4.] Darnach, am XXVIII. tage Aprilis ist grave Adolf von Nassau durch Johann Storchen ain schrift, den von Krichingen antreffend, zugesandt, der inhalt derselb von Nassau alspald unverziehen volg getan hat, also lautende: [Wiedergabe von Nr. 385].

[5.] Und als etlich der ernanten rete und conmissarien, gein Wormbs verordent, auf ksl. Mt. instruction und anders lang zeit gewartet und inen nichts zukomen ist, haben sy ir Mt. geschriben, wie hernach volgt: [/2/ Wiedergabe von Nr. 389].

[6.] /2’/ Darnach, am sibenden tage des monats Maien sind herrn Johann von Krichings geschickt anweld vor ksl. Mt. reten und conmissarien zu Wormbs erschinen, haben furgewandt, wie inen am jungsten der abschid, durch herzogen Erichen von Braunschwig, herrn Ziprian von Serntein und andere ksl. Mt. rete zu Coblenz gegeben, das sie auf den XXVII. tage des monats Aprilis zu Wormbs auf dem reichstage erscheinen und der sachen mit rechtlicher handlung außwarten solten. Darauf sie als gehorsamen erschinen, sich bey den gedachten reten angesagt und zu handeln begert. Dweil ine aber in antwurt begegnet, das die rete von ksl. Mt. deßhalb kainen bevelch hetten, sagten sie, das sie nit lenger pleiben oder warten konnten. Haben alspald vor notarien und zeugen irs gehorsamen vleis, wartens und erscheinens offenlich protestirt und damit iren abschid genommen.

[7.] Nachvolgends, am XIIII. tage May ist grave Adolf von Nassau von Johann Storchen ain schrift mit dreien instruction, der abschrift hernach volgen, und etlichen credenzen zukumen, also lautende: [/2’–3/ Wiedergabe von Nr. 392]. /3’/ So haben die rete ksl. Mt. darauf geschriben die maynung: [Wiedergabe von Nr. 397]. /4/ Auch darauf irer Mt. des andern tags weiter und also geschriben:[/4–4’/ Wiedergabe von Nr. 398].

[8.] /5/ Vermerkt die churfursten, fursten, prelaten und stende des Reichs, so in aigner person und durch ire botschaft auf disem Reichs tage zu Wormbs gewest sind.3

Nota: Bey welichem ain ∘ gezaichnet ist, die sind bey der werbung und anbringen, so ksl. Mt. rete erstmals getan haben, personlich gewest; und bey welchem ain + stet, die haben den ksl. reten ire gewelt angezaigt.

∘ Menz, ∘ Coln, ∘ Trier, ∘ Phalz, ∘ Sachsen: churfursten personlich.

+∘ Marggrave Joachim von Brandenburg, churfurst, botschaft: Eitl Wolf vom Stain, ritter und doctor.

Herzog Friderich von Sachsen, hochmaister Teutschordens personlich.

∘ Erzbischove zu Maigdeburg botschaft: Adolf, furst zu Anhalt. Ist aus ursachen wegegezogen und doctor Cristoff Gablentz an sein stat geschickt.

+∘ Erzbischove zu Salzpurg botschaft: her Andre von Trautmansdorff, tumbdechant zu Salzpurg.

Die bischove zu Bamberg, Wurzpurg personlich.

Coadjutor des stifts zu Fulda [Hartmann Bgf. von Kirchberg] personlich.

/5’/ Botschaft der bischof:

∘ Luttich: zwen tumherren [Pierre de Cortembach und Simon von Jülich]; ∘ Wormbs: her Hainrich von Silberberg; ∘+ Eystet: her Bernhart Adelman; ∘ Speir: her Philips von Flerßhaim, [alle] tumherren; ∘+ Straspurg: Johanns Sigrist, decretorum licenciatus; ∘+ Costenz: her Hainrich von Sag, freiher, tumherr; ∘+ Augspurg: her Cristoff von Knoringen, tumherr; ∘ Freisingen: doctor Johan Wacker, ordinarius haidelbergensis; Monster: Friderich von Brombach.

∘+ Teutschmaister botschaft: Johann Adelman, comentur zu Mergethaim.

[Weltliche Fürsten:] ∘ Phalzgrave Friderich, vormund; ∘ herzog Ulrich von Wirtemberg, [beide] personlich.

Botschaft herzogen:

+∘ Alexandros [!] phalzgraven [von Zweibrücken]: doctor Philips Aberlin.

Hansen phalzgraven [von Simmern]: Johann, her zu Eltz.

Georgen von Sachsen: her Cesar Pfluge, doctor Dietrich von Werthe.

∘ Wilhelm von Bairen: her Jeronimus von Stauffe, her Hans Closner, her Dietrich von Pleningen, ritter und doctor.

∘ Von Gulch: Friderich von Brombach.

/6/ ∘ Marggrave Friderich von Brandenburgs botschaft: sein canzler [Theobald von Heimkofen].

∘ Landgrave Wilhalms von Hessen botschaft: grave Ludwig von Lewenstan, grave Emich von Leyningen, Wilhelm, freiherr zu Lansperg, Johann Engellender, doctor, canzler, Conrad von Manspach, ritter.

Johann, graven zu Nassau und zu Dillemberg botschaft: Johann Moer.4

+∘ Johann, abt des gotzhaus Salmansweyler, Hartman, abt des gotzhaus Weingarten, Johanns, abt des gotzhaus Elchingen, Endres, abt des gotzhaus Ochsenhausen, Peter, abt des gotzhaus Ursin, Conrad, abt des gotzhaus Roet, Jodocus, abt des gotzhaus Reckenburg, Johanns, abt des gotzhaus Mindernau, Johanns, abt des gotzhaus Schussenried, Symon, abt des gotzhaus Marchtal: Der aller gewalt hat gehabt Matheus Gretler, decretorum licenciat, conventual in der Mindernaue.

/6’/ Der stett botschaften:

∘ Coln: doctor Dietrich Meynartsagen; ∘ Ach: burgermaister und ain secretarius5; ∘ Straspurg: Gabriel Mordl; ∘ Frankfurt: Johann Frosch; ∘ Speir: Jakob6 Maurer; ∘ Sweinfurt: Martin [Hohenloch]; ∘ Rotenburg an der Tauber: Oswalt Wernzer; ∘ Wormbs: Haman Lisperger, Adam [von Schwechenheim], statschreiber; ∘ Wetzlar, Mulhausen, Northausen, Goßlar: ein secretarien; Lubeck, iren statschreiber [Henning Osthusen].

∘ Hagenau, Colmar, Sletstat, Ehenhaim, Kaisersperg, Munster, Roshaim: Ulrich Jungvogt, burgermaister in Hagenau, hat von der aller wegen gewalt gehabt.

[Schwäbischer Bund:] Augspurg, Nurmberg, Ulm, Eßlingen, Reutlingen, Uberlingen, Nordlingen, Memingen, Hall, Dunklspuhl, Winßhaim, Bopfingen, Gengen, Alan, Kaufpeuren, Kempten, Ysni, Lutkirch, Wangen, Gmund, Ravenspurg, Bibrach, Buchhorn, Pfullendorf, Hailprun, Wimpfen, Weyl: ∘ Matheus Neithart, burgermaister zu Ulm, hauptman, ∘ Ulrich Artzt, burgermaister zu Augspurg, ∘ Caspar Nutzl, burgermaister zu Nurmberg, haben gewalt gehabt von disen XXVII stet wegen.

/7/ Item, so haben churfursten, fursten und stende des Reichs, auf disem reichstage zu Wormbs versamelt gewest, ainen ausschuss von iren reten zu beratschlagung der sachen gemacht und darzu verordent, nemlich:

Churfursten

Meinz: Thoman Ruden, hofmaister.

Trier: doctor Deuchen [= Dungin], canzler.

Coln: comentur zu Coblenz [Ludwig von Seinsheim].

Phalz: Johann von Morßhaim, hofmaister.

Sachsen: Friderich Doon [= Thun].

Brandenburg: Eitelwolf vom Stain.

Gaistlich fursten

Bamberg: herr Leonhart von Eglofstain, tumherr.

Wurzburg: Peter von Aufsess.

Straspurg: maister Johann Sigrist, licenciat, canzler.

Teutschmaister: Johann Adelman, comentur zu Mer[gen]thaim.

Weltlich fursten

Herzog Wilhalm von Bairen: doctor Pleninger.

Marggrave Friderich von Brandenburg: doctor [Theobald von Heimkofen,

genannt] Renwart, canzler.

Wirtemberg: doctor Lamparter, canzler.

Hessen: doctor Engellender, canzler.

Stett

Ulm: doctor Neithart.

Frankfurt: Johann Frosch.

[9.] /7’/ Item umb verruckung des camergerichts malstat haben die kaiserlichen rete ksl. Mt. geschriben, wie hernach volgt: [/7’–8/ Wiedergabe von Nr. 390 (B)].

[10.] /8’/ Item ksl. Mt. rete haben auf den XVI. tag May den stenden des Reichs, sovil der domals, wie vor stet, mit dem ∘ verzaichnet, zugegen gewest sind, der ksl. instruction [Nr. 266], wie die von wort zu worten mitsampt ir ksl. Mt. zugesendten declaratz und addits begreift und inhelt, abschrift, auch aus der anderen instruction [Nr. 267], XXVII artikl inhaltend, der nachgemelten artikl copey ubergeben, nemlich von dem anderen, dritten, vierten, funften, sechsten, sibenden, achten, zehenden, ailften, XVII., XX., XXI., XXV., XXVII. [Nr. 268].

[11.] Item, so haben die kaiserlichen rete nach inhalt des zwolften artikls [Nr. 267, Pkt. 12] mit den churfursten und fursten, dorin benant, gehandelt, die darauf bedacht genomen und nachvolgends yder fur sich selbs antwurt geben, wie solchs in der rete schrift, ksl. Mt. aus Wormbs geton und hernach geschriben, erfunden wirt [Nrr. 400, Pkt. 2; 417, Pkt. 8; 418, Pkt. 8; 420, Pkt. 2].

[12.] Weiter haben sie nach inhalt des vierzehenden artikls [Nr. 267, Pkt. 14] zwischen des landgraven von Hessen reten und dem von Kunigstain gehandlt. Und als nach etlichen reden und gegenreden die landgravischen sich in kain verhor oder handlung begeben wolten, der von Eppenstain were oder wurde dan zuvor und vor allen dingen seiner gefengnus ledig gezelt und auf sein frey fues gestelt, das aber, als der von Kunigstain sagt, in7 ksl. Mt. und nit in seiner macht oder gewalt were, und darauf sich zu gutlicher oder rechtlicher handlung laut ksl. Mt. bevelchs erboten, auch seiner gehorsam protestirt und des ain abschid gebeten hat, ist ime derselb gegeben.8

[13.] Und als sie auf den XV. artikl [Nr. 267, Pkt. 15], den erzbischoven zu Meinz und den landgraven von Hessen antreffend, zu handeln understanden, haben die hessischen rete angezaigt, wie herzog Friderich von Sachsen und der bischove von Wurzburg sich zwuschen inen gutlicher teidigung verfangen hetten [Nrr. 95f.], der sie gewarten wolten. Dobey es die ksl. rete auch pleiben liessen.

[14.] Desgleichen haben sie auf den XVI. artikl [Nr. 267, Pkt. 16] zwuschen dem bischove und der stat Wormbs, auch den von Dalburg9, herrn Hansen Landschaden und der stat Wormbs10 gehandlt, aber kain gutlichait zwuschen inen finden mogen und dorumb sie fur ksl. Mt. und zum rechten gewisen.

[15.] So ist nach inhalt des XVII. artikls [Nr. 267, Pkt. 17] den stenden des bischoves von Camerach suplicacion [Nr. 318], der copey hirin gefunden wirt, ubergeben und darauf von stenden antwurt [Nr. 275, Pkt. 8] gefallen, wie hernach geschriben erfunden wirt.

[16.] Herman Rinck ist auf dem reichstage nit erschinen und darumb seiner sachen halber [Nr. 267, Pkt. 17] nichts gehandlt.

[17.] Der rate und burger zu Ach sind in der irrung des weinschanks [Nr. 267, Pkt. 17] gehort und ain abrede11 zwuschen inen verfast und beden tailn ubergeben.

[18.] Schenk Asmus kynder halber [Nr. 267, Pkt. 17] mit den landgrefischen reten davon gehandelt. Die heten, als sie sagten, davon kain bevelch noch wissen, wolten aber solichs an iren gn. herrn gelangen lassen und sein antwurt den ksl. reten nit verhalten. Ist kain antwurt gefallen und darumb /9’/ dem lantgraven selbs durch die rete deßhalb geschriben.12

[19.] Uf den artikl, die stat Coln und den stapel antreffend [Nr. 267, Pkt. 17], haben die ksl. rete etwas irrung und zweifel gehabt und darumb solichs an ir ksl. Mt. gelangen zu lassen furgenomen.

[20.] Auf den XVIII. artikl [Nr. 267, Pkt. 18], die bischove zu Munster und Osnabrugk antreffend, haben die ksl. rete bey dem fiscal verfugt, wider sie rechtlich zu procediren, als auch der fiscal in ubung ist.

[21.] Und als im zwainzigisten artikl [Nr. 267, Pkt. 20] des jubilgelts halber meldung beschehen, und ist doch soliche maynung durch ksl. Mt. nachvolgends geendert inhalt irer Mt. schrift [Nr. 394], den gedachten reten getan und hernach geschriben, auch nachmals durch herrn Ernsten von Welden inhalt ainer sonderen instruction [Nr. 269] deshalb gehandlt und antwurt emphangen [Nrr. 284, 287], wie auch hernach erfunden wirt.

[22.] So ist herrn Johann von Krichings halber, davon im XXIII. artikl [Nr. 267, Pkt. 23] bevelch getan wirt, hievor angezaigt, wie durch sein geschickten vor zukunft diser instruction oder bevelchs protestirt und abgeschiden sey, solichs auch ksl. Mt. durch die rete schriftlich zu erkennen geben [Nr. 413], wie hernach volgt.

[23.] Und haben die fursten, im XXVI. artikl [Nr. 267, Pkt. 26] gemeldet, auf der ksl. Mt. rete ubergeben credenz, ansuchen und begeren, inhalt desselben artikls an sie getan, ganz abschlegig antwurt geben, außgeschaiden Baden, ist nit verhanden gewest, und hessische rete, haben irs herrn credenz angenomen und gesagt, ime [= Lgf. Wilhelm] die zuzuschicken.

/10–12’/ [Wiedergabe von Nrr. 318 (B), 394 (B), 413 (B)].

[24.] /13/ Auf die dritte ksl. Mt. instruction, an grave Adolfen von Nassau, hern Sigmunden von Fraunberg und doctor Erasm Dopler lautende [Nr. 391], haben sie mit herzog Friderichen von Sachsen, herzog Erigen und herzog Hainrichen von Braunschwig gehandlt und die antwurt, so inen darauf gefallen ist, ksl. Mt. zugeschriben, inmassen hernach auch erfunden wirdet: [/13–39’/ Wiedergabe von Nrr. 405, 407 (B), 400 (B), 399 (B), 393, 402 (B), 406, 395 (B), 370 (B), 408, 275 (C), 409, 276 (C), 279 (D), 414, 280283 (jew. C), 415f., 404 (C), 411 (C), 410 (C)].

[25.] /40/ Septima Junii anno etc. nono.

Zu Wormbs auf dem rathause vor churfursten, fursten und allen stenden des Reichs, soviel der auf dem Reichs tag daselbst versamelt gewest sein, haben ksl. Mt. rete und comissarien, zu demselben tage verordent, nemlich marggrafe Casimirus etc., graf Adolf von Nassau, her Sigmond von Fraunberg, freiher zum Hage, doctor Ludwig Vergenhans, brobst zu Stutgarten, und doctor Erasm Dopler, brobst zu sant Sebold zu Nuremberg, die keiserlichen schrift [Nrr. 404, 410f.] offenlich verlesen lassen und alsbald nach derselben inhalt von wegen ksl. Mt. offenlich protestirt, auch mich, Johann Storch, alßpalde requirirt, ine instrument daruber zu machen. Darauf ich churfursten, fursten zugegen gebeten und erfordert hab, des ingedenk und zeugen zu sein.

[Unterz.] Storch

[/40’–41’/ Wiedergabe von Nrr. 288 (C), 289 (C)].

[26.] /42/ Darnach, am sontag, den zehenden tag des monets Junii, haben die stende des Reichs den kaiserlichen reten zu Wormbs auf der phalz, id est in des bischofs hof, nachgemelt antwort in schriften ubergeben lassen durch ire geschickte rete, nemlich: Thoman Rude, meinzischer hofmaister; her Johann von Breitbach, colnisch; her Johann von Moderspach, archidiaconus, trierisch; Friedrich Don [= Thun], sechsisch; Weigant von Dienheim, pfalzgravisch; Cesar Pfluge, herzog Jorgen von Sachsen; her Bernhard Adelman, eistettisch; her Cristoff von Knoringen, augspurgisch; Friderich von Brambach, gulchisch; Johann Frosch, frankfurtisch.

[/42’–43/ Wiedergabe von Nr. 290 (C)]. Darauf die kaiserlichen rete desselben tags alspald wider geantwort haben nachvolgender meynung: [/43–43’/ Wiedergabe von Nr. 291 (C)]. Auf das die stende des Reichs ir entlich beslussschrift den kaiserlichen reten des obgemelten sonntags [10.6.] des inhalts ubergeben haben: [/44–44’/ Wiedergabe von Nr. 292 (C)]. [/44’–84’/ Wiedergabe von Nrr. 417f., 358, 357, 360, 359, 420f., 482/III (G), 486 (D), 303 (C), 294f., 305 (C)].

[27.] /84’/ Nota13: Ksl. Mt. als erzherzogen zu Osterreich und dabij anzuzeigen den herzog von Burgundi. [Randverm.:] Ist geschehen.

Zu gedenken, auf den dritten tag des monets Septembris nestkomende gegen dem abent etlich rete, der munz verstendig, auch munzmeister und wardin zu Frankfurt am Meyne zu haben, des andern tags von der munz wegen zu handlen und zu ratslagen, inmassen auf dem jungsten Rychs tag zu Wormbs verlassen ist. [Randverm.:] Cedula, den nachbemelten gegeben:

Erzbischove Meinz, Coln, Trier; pfalzgrave Ludwigen, churfursten; herzog Wilhelm von Beyern; herzog Friederich, pfalzgraven; herzog Ulrich von Wirtenberg; lantgrave zu Hessen; stat Coln, Lubec.

[/85–107/ Wiedergabe von Nrr. 306, 384 (B), 266 (C), 267, 391, 271].

Anmerkungen

1
 Über das ksl. Gefolge auf dem Wormser RT wurde wohl wegen der kurzen Aufenthaltsdauer kein Verzeichnis angefertigt. Nachweisbar ist bspw. der ksl. Kammerdiener Sebastian Aigl (Urkunde Ks. Maximilians für dens., Worms, 22.4.1509; Göth, Urkunden-Regesten, Nr. 1181, S. 244f.).
2
 Während seines kurzen Aufenthalts in Worms traf Ks. Maximilian möglicherweise auch mit dem Humanisten Thomas Murner zusammen. Vgl. Thurau, Kater, S. 182; Liebenau, Murner, S. 41f.
3
 Die Wiedergabe des Teilnehmerverzeichnisses entspricht im Satz nicht dem Aufbau der handschriftlichen Vorlage. – Vgl. im Übrigen auch Nr. 477.
4
 Ebenfalls anwesend auf dem RT war Gf. Wolfgang von Fürstenberg. Laut Eintrag im Kinzigtaler Lagerbuch schickte Andreas Kötz dem Gf. 200 fl. nach Worms (Riezler, Urkundenbuch IV, Nr. 460, S. 411 Anm. 1). Vgl. bzgl. weiterer in Worms anwesender bzw. vertretener Gff. und Hh. Nr. 414 [Pkt. 3].
5
 Gemeint sind vermutlich Peter Bstoltz, gemeinsam mit Johann von Drimborn Bürgermeister des Amtsjahres 1508/09 (Coels, Bürgermeister, S. 58), und der Stadtsekretär Peter van Inden. Beide nahmen bereits am Kölner RT von 1505 teil (Heil, RTA-MR VIII/2, Nr. 786, S. 1156f.; Nr. 787, S. 1192; Nr. 802, S. 1238). Die Aachener Gesandtschaft fehlt in den ständischen Teilnehmerverzeichnissen [Nr. 477].
6
 In der Vorlage irrtümlich: Hans.
7
 In der Vorlage irrtümlich: ir.
8
 Liegt nicht vor.
9
 Vgl. Nrr. 330f., 473 [Pkt. 3, 5, 7, 10], 566.
10
Der Wormser Magistrat hatte Einkünfte Landschads aus bfl. Lehen in der Stadt gesperrt (Landschad an den Stadtschreiber Adam [von Schwechenheim], jew. Or., 18./28.6.1509 (mendag nach sant Vitß tag/dorstag nach Johannis baptiste); StdA Worms, 1 B, Nr. 517/7, unfol.).
11
Liegt nicht vor.
12
Liegt nicht vor.
13
Auf die im Protokoll zuvor wiedergegebene Nr. 305 bezüglicher Vermerk.