Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

[1.] Überreichung des eidgenössischen Forderungskatalogs bezüglich des Romzugs; [2.] Fortsetzung der Verhandlungen mit den Eidgenossen über einzelne Punkte (Sold der Fußknechte, Saumrosse); [3.] Zusage Bf. Matthäus’ von Sitten hinsichtlich einer Senkung des Solds für die Fußknechte; [4.] noch unerledigte Frage des Einsatzzwecks der eidgenössischen Söldner; [5.] Bitte um weitere Anweisungen für die Verhandlungen; [6.] Datum, Unterzeichnung, Adresse.

Zürich, 10. Juni 1507 (dornstags octava corporis Christi); präs. Konstanz, 11. Juni1

Wien, HHStA, MEA RTA 3a, fol. 454–454’ (Kop.) = Textvorlage A. Würzburg, StA, WRTA 5, fol. 31–31’ (Kop.) = B. Nürnberg, StA, ARTA 8, fol. 266’-267’ (Kop.) = C.

[1.] /454/ Unser fruntlich, undertenig, schuldig und gehorsam dienst aallzeit zuvor. Erwirdigen, hochwirdigiste, hochwirdige und hochgeborne, besundere, lb. oheim, freund, gnst. und gn. Hh. Auf gesterigs unser schreiben [Nr. 236] haben die gesandten der Eydgnosschaft röm. kgl. Mt. reten auf heut ein verzeychnus [Nr. 238] irer meynung, wie es mit inen gehalten solle werden, uberantwort, die soliche an uns gelangen haben lassen, inhaltende, wie euer Ll. und Gnn. aus der copey, hierin verwart, vernemen.

[2.] Und wiewol wir auf unser instruction, auch schrift, euer Ll. und Gnn. gestern getan, derselben bescheyt und willen zu erwarten bestanden, so ist doch aus andern zufallenden ursachen der franzosischen botschaft, so auch alhie ligt, fur notturft angesehen worden, das wir sambt kgl. Mt. reten vor den Eydgenossen widerumb erschienen. Daselbst haben die kgl. rete nach anderer handlung alßbald uf bemelte verzeichnus mit den Eydgenossen auch etliche disputacion gehalten und, was bey inen fur beschwerlich geacht gewest, dasselbig fuglich angezeigt, als nemlich mit dem solde der funf fl., der saumroß; darzu in andern stucken erclerung begert, die inen von den Eydgnossen zimlich gescheen, aber doch auf dem sold der funf fl. deßmals bestanden. Deshalben ist der handel in bedacht biß auf morgen fruhe aufgezogen und darinnen entlichs nit gehandelt, des versehens, den kgl. reten werde /454’/ von kgl. Mt., dergleichen uns von euer Ll. und Gnn. auf morgen fruhe bescheyd zukommen, uns darnach wissen zu halten.

[3.] Dabey geben [wir] euer Ll. und Gnn. zu erkennen, das unser frund und gn. H. von Wallis sich vertrostet, den sold auf funfthalben fl. und also einen halben fl. herabzubringen.

[4.] Aber irs dinsts halben, wie und wohin sie zu gebrauchen sind, ist noch nit furhaltung gescheen, uß dem, das deßhalben kein bevelhe vor augen ist, wiewol wir dannost achten uß anzeigung, so wir in sunderheit vermerkt, das ire gemute und wille gegen kgl. Mt. und dem Hl. Reich auf gutem grunde yetzmals stee und das sie sich treulich erzeigen, auch von etlichen artikeln der verzeichnus weichen solten, wo wir neben den kgl. reten wußten euer Ll. und Gnn. gefallens zu handlen.

[5.] Darumb ist unser fruntlich und undertenig bitt, euer Ll. und Gnn. wollen die sachen furdern und uns uf solichs alles irs gemuts schirsten sambstags [12.6.] zum fruwsten schriftlich berichten, dadurch euer Ll. und Gnn. halber die handlung kgl. Mt. nit zuruttet, sunder wir wissens entpfahen, wes wir uns halten sollen. Wolten wir euer Ll. und Gnn. abermals im besten nit verhalten.

[6.] [Datum]. Jacob, von Gots gnaden Ebf. zu Trier etc. und Kf., und ander von des Reichs rete gein Zurich geordent.

Den erwirdigen, hochwirdigsten, hochwirdigen und hochgebornen Kff., Ff. und stenden des Hl. Reichs, so personlich oder durch ire potschaft ytzo zu Costenz versamelt sein, unsern besundern, lieben oheim, vettern, frunden, gnst. und gn. Hh.

Anmerkungen

1
a
–a allzeit … Hh.] In B: etc. C wie A.