Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

[1.] Verweist auf sein beiliegendes erneutes Schreiben an Kg. Maximilian1, daz wir aus merklicher eehaft und blodigkait unsers leibs, nachdem uns ain fluss in ain pain gesessen ist, daz wir nit wol geen noch reiten mugen und allain auf ainem wagen, und dannoch in die ferr diser zeit auch nit wol komen mochten; und daz uns auch, als du waist, von Maidburg und andern in der session auf den reichstagen irrung beschicht2, deshalben unserm stift nachtailig, auch uns schimpflich wer, uns an der herberg und ausserhalb versamlung unser herrn und frund, der Kff. und Ff., in solher irrung zu enthalten. Er bittet den Kg. deshalb, sein Fernbleiben vom RT zu entschuldigen.

[2.] Er soll sich dafür einsetzen, daß der Kg. ihn deshalb nicht weiter behelligt, und ggf. auch gegenüber den Ständen die Gründe für sein Fernbleiben darlegen. Er hat Andreas von Trauttmansdorff (Domherr zu Salzburg) als bevollmächtigten Gesandten zum RT abgeordnet. Er soll gegenüber dem Kg. erklären, daß er, der Ebf., sich bislang immer gehorsam erzeigt habe und dies auch künftig so halten werde.

Salzburg, 30. April 1507.

Wien, HHStA, Maximiliana 17, Konv. 4, fol. 125–125’ (Or., ex.-Verm. bei der Adresse).

Anmerkungen

1
 Liegt nicht vor.
2
 Zum Sessionskonflikt zwischen Magdeburg, Salzburg und Österreich seit dem Amtsantritt Ebf. Leonhards von Keutschach (1495) vgl. Willich, Rangstreit, bes. S. 34–44, 51–62, 84.