Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer

A Wien HHStA, MEA RTA 8/Konv. 1, fol. 146r–153v (Kop.); DV fol. 153v: Kgl. Mt. schlusschrift auf der protestirenden replick.

B Wien HHStA, RK RTA 11/Konv. 1, fol. 159r–168v (stark korr. Konz.); DV fol. 168v: Kgl. Mt. slusschrift auf der protestierendn replicn1.

C Weimar HStA, EGA, Reg. E 149, fol. 23r–32v (Kop. mit marg. Vermerken); DV fol. 32v: Kgl. Mt. dupplicen auf der cristlichen ainungs- und religionsverwanten stende replicen und furgewante bit des fridens und rechtens halben mit ubergebung etzlicher zeitung. 1543, den Sonntag Letare 4. Marcij.

D Ludwigsburg StA, B 189 II, Bü. 54 (Nr. 13), unfol. (Kop.).

E Amberg StA, Reichssachen 100, Prod. 26, unfol. (Kop.); AS: Kgl. Mt. und ksl. comissarien antwort uff der protestirenden stendt ubergebne replicschrift. Marg. AV: Lectum den 11. Marcij2.

F München HStA, Hochstift Freising, Kasten blau 200/11, unfol. (Kop.); Marg. AV: Actum montags, den 12. Marcij anno 1543. ÜS: Röm. kgl. Mt., auch der röm. ksl. Mt. etc. commissarien antwurt auf der protestirenden stend replica.

G Hannover NLA, Hild. Br. 1, Nr. 80, fol. 761r–767r (Kop.); AS fol. 767r: Duplica der kgl. Mt. und der ksl. commissarien.

H Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 421–434, Nr. 154/3, fol. 241r–247v (Kop.); DV fol. 247v: Copei kgl. Mt. und der ksl. comissarien dripplicen3 auf der cristlichen religionsverwandten stende supplication und bit etzlicher irer beschwerung. 1543 den 4. Marcij.

[Art. 1] Die röm. kgl. Mt., unser allergnedigster herr, sampt der röm. ksl. Mt., auch unsers allergnedigsten herren, commissarien haben der stende der augspurgischen confession und derselben mitverwanthen ubergeben replicken [Nr. 157] auf irer kgl. Mt. und ir, der ksl. commissarien, hievor gegebne antwort nach lengs gehort und vernomen. Und wiewoll ir kgl. Mt. sampt bemelten ksl. commissarien wol fueg und ursach hetten, auch gutter massen gefasst weren, disen stenden auf ir ubergebne lange, weitleuftige schrift mit statlichem, begrundtem gegenbericht zu begegnen, so bedencken doch ir kgl. Mt., auch adie ksl. commissarien–a, das durch den wege viller ausfurlicher disputacion den sachen wenig geholfen, sonder dardurch die unwiderpringlich zeit, so zuvor zu guttem teil verflossen, one frucht verlören, auch das gantz werck wider den erbvheindt der cristenheit verkurtzt und in hochste gefare gestellt wurde. Derhalben wöllen ir kgl. Mt. und ksl. commissarien zu erhaltung merers glimpfs, auch gewinung der zeit und furderung des vorhabenden wercks alle unnottwendige, disputirliche umbstendt der sachen fallen lassen, sonder di stende in ir selbs eigen gewissen, verstandt und erkanntnus gewisen haben, die werden sich aus bishere verloffenen geschichten alles grundts und gelegenheit der hohen, beschwerlichen ob- und anligen, damit das Hl. Reich teutscher nation nun etwo vill jhar here beladen gewesen und noch ist, woher auch und auf wen soliche beschwerungen meiststeils erwachsen, leichtlich zu erinnern haben.

[Art. 2: ad Nr. 157, Art. 2] Und das nun erstlich das furgenomen generalconcilium von disen stenden geweigert und birem vermelden nach–bein anders begert wirdet, haben sie sich zu erinnern, wie oft und villmals gemeine stende des Hl. Reichs, darunder auch dise stende begriffen, die röm. ksl. Mt. umb befurderung eins freien generalconcilium zu entlicher hinlegung, vergleichung und erorterung der strittigen religion undertheniglich gebetten, darauf dann sein ksl. Mt. durch derselben gnedigen, vetterlichen und getreuen vleis sovill gehandelt, das jhe zuletst dis jetzig frei generalconcilium altemc gebrauch und herkomen nach ausgeschrieben und gemeiner stende beger nach in ein statt, dem Hl. Reich teutscher nation zugethan, ernennt worden. Und dieweil es nun an dem ist, das man in kurtzer zeit sehen und erfaren mage, ob und was furgang solh concilium erreichen werde, und dann in vorgeenden reichsabschieden lautter und clar befunden wurdt, wie es im fall nithaltung ains generalconciliums oder, so das on frucht zergienge, mit haltung einer nationalversamblung oder gemeinen reichstags zu obvermelter hinlegung der zweispeltigen religion gehalten werden solle, so will demnach der kgl. Mt. und den ksl. commissarien diser zeit nit geburn, sich unbewust der ksl. Mt., auch derselben gnedigen handlung und gemeinen reichsabschieden zugegen auf ander weg einzelassen, sonder achten die kgl. Mt. und ksl. commissarien allermassen und gestalt, wie in voriger irer antwort vermeldt worden, fur gantz geburlich, erbar und billich, das von allen stenden der fur- und ausgang angeregts generalconcilium mit gedult erwartet und der ksl. Mt. ires gnedigsten erbietens und bewilligung vertraut werde, ungezweiffelt, ir ksl. Mt. werde demselben gnediglich nachsetzen und stattthun, des auch die kgl. Mt. sampt den ksl. commissarien dise stende gentzlich und eigentlich vertröstet. Und sich daneben die kgl. Mt. sonderlich angebotten haben wöllen, bey irer ksl. Mt. und fur sich selbs alle getreue, dinstliche, mugliche und menschliche befurderung zu erzeigen, damit die hochschedlich spaltung der streittigen religion in obbestimbter weg einen zu cristlicher vergleichung zum allereesten gebracht und darin gar kein geverliche seumnuß noch verhinderung furgewendt werde. Des sich also dise stende auf ir kgl. Mt. gewißlich verlassen mogen und sollen. dUnd sonderlich dieweil die ksl. Mt. in kurtz persondlich in das Reich teutscher nation ankomen wurdt, ist umb sovill meher hoffenlicher, das zu entlicher und fruchtbarlicher vergleichung in diser sache furgangen werden möge–d.

[Art. 3: ad Nr. 157, Art. 3] eDas dann die bißheer aufgerichten fridstendt von disen stenden fur ungnugsam geachtet und derhalben ain gleicher ausschuß zu beratschlagung aines bestendigen fridstandts begert wirdet, haben die kgl. Mt. sampt den ksl. commissarien mit befrembdung vernomen, das die loblichen alten und verneuerte landfriden und ander bishere darauf ervolgte fridstendt bei disen stenden fur etwas verdechtig oder ungnugsam geacht werden, weliche doch mit diser stend vorwissen, rat, willen und zuthun abgeredt, beschlossen und aufgericht, auch von allen stenden wilkurlich angenomen worden. Und wiewoll etlich ursachen der angemassten ungnugsamkeit furgeworfen werden, so wöllen doch dieselben nit allenthalben dermassen fur erheblich geacht und bewogen werden, das sich darumb den aufgerichten fridstandt aufzuheben und zu endern geburen oder vonnotten sein wölle. Dieweil dann solich fridstandt des nechstverschinen 42. jhars zu Speyer gebessert und volgends hie bestettet worden, auch auf ein geraumbte lange zeit funf gantzer jhar nach endung der turckischen expedition, aber gleichwol disen stenden zu unverneinlichem, ansehenlichem vorteil und den andern stenden zu nit geringer nachteilligen beschwerung erstreckt worden, so will die kgl. Mt. und ksl. commissarien neben den andern stenden nit fur retlich ansehen, die sachen in neue, weitleuftige disputation zu ziehen foder derhalben einiche ausschuß zu verordnen–fund die handlung auß der gewißheit in ein ungewißheit zu stelleng, wie dann durch neue handlung beschehen und dardurch alle stende mit verlierung der zeit und verhinderung des hauptwercks hin merere verbitterung erwachsen möchten–h, sonder wöllen die kgl. Mt. sampt den ksl. commissarien dise stende freuntlich, gnediglich und gutlich ersucht haben, das sie sich berurts aufgerichten und wilkurlichen [= freiwillig angenomen fridstands billich benugen lassen, der tröstlichen zuversicht, sich sollen [= es sollen sich] die sachen mitlerweil und zeitlich vor außgang und verscheinung bestimbter erstreckten zeit vermittelst gotlicher gnaden dahin schicken, iwie dann dasselb der ksl. Mt. in kurtze persondlichen ankunft halben umb sovill meher tröstlich zu verhoffen ist–i, damit wie oblaut die schedlich irrung der religion cristlich vergleicht und dardurch alles mißvertrauen under den stenden abgewendt werde und sich alßdann mangel oder abgang halb bestendigs fridens niemandt zu beclagen ursach haben solle. jWo aber von gemeinen reichsstenden geachtet wurde, das in solichem fridstande einicher abgang oder mangel were, sindt die kgl. Mt. und die ksl. commissarien inhalt irer ubergebnen antwort des gnedigsten und gutwilligen erbietens, dieselb gebrechen und mengel zu bessern–j.

[Art. 4: ad Nr. 157, Art. 4] Dann so haben die kgl. Mt. sampt den ksl. commissarien nit one beschwerung verstanden, mit was fueg und schein die abschaffung der camergerichtspersonen und das dise stende vor solicher abschaffung in die furgenomen visitation und reformation nit willigen mögen, begert wurdet. Und hetten sich gleichwöll solicher ansuchung auf irer Mt. und ir, der commissarien, vorgegebnen gnedig und erbare antwort und erbieten zu disen stenden nit versehen, angesehen das in vorgehaltenen reichstegen durch alle stendek einhelliglich beschlossen und bewilligt worden, welichermassen die visitation und reformation des ksl. camergerichts furgenomen werden solle, des sich auch dise stende ersettigen lassen und auf abschaffung der personen niehe dermassen gedrungen noch verharret. So haben sie demnach zu bedencken, mit was fugen inen jetzmals geburen muge, soliche verzicktel[= auf Verdacht basierende] abschaffung und entsetzung, weliche doch aller erbar- und pillichkeit nach anderst nit dann auß der personen ungnugsamkeit oder verschulden, die jhe allererst durch vorgeende visitation erlernt werden und volgen moge, zu begern, zuedem das solich beger obbestimbt reichshandlungen, beschluß, abschieden und bewilligung zuwider und entgegen were. Es wöllen auch diser stende furgebne ursachen ir begerten abschaffung nit fur gnugsam noch beschließlich angesehenm, sonder vilmeher geachtet werden, das soliche verzickten abschaffung an ir selbs unbillich were und on ksl. Mt., gemeiner stende und der chammergerichtspersonen hochste entunehrung, verschimpfung und verletzung, man deutt es hin und wider, wie man wölle, nit beschehen mage. Derhalben die kgl. Mt. sampt den ksl. commissarien diser stende unzeittigs beger mitnichten stattthun khonnden noch mogen, wisten es auch gegen der ksl. Mt. nit zu verantworten.

[Art. 5: ad Nr. 157, Art. 5] Und lassen es hierumb bei voriger irer antwort und miltem uberflussigem erbieten und bewilligung, das die religion und ander sachen vermöge des jungsten speirischen reichsabschiedts die gantz lange zeit des obvermelten werenden fridstands eingestellt und mit der visitation vermuge der reichsordnung, abschieden und bewilligungen on all lenger verziehen furgangen, sich auch gleich jetzt der zeit solicher visitation vergleicht und die on all ferer suspension zu gewissem furgang gefurdert werde, bleiben.

Und wöllen demnach die kgl. Mt. sampt den ksl. commissarien dise stende noch- und abermals gnediglich, freuntlich und dienstlich ersucht und vermant haben, das sie sich obbestimbter gnedigen und milten antwort ersettigen, ir unzeitlich beger fallen und die oft begert, bewilligt und jetzt vorsteendt visitation furgeen lassen, des ungezweiffelten versehens, das durch soliche visitation und reformation, osonderlich dieweil die röm. ksl. Mt. eigner person in das Reich ankomen wurdt–o, die sachen dahin komen und gereichen werden, das sich folgends ein teil gegen dem andern einichs ungleichen gerichts und rechtens nit zu beschweren ursach haben, dann wo solichs von jhemandt auß disen stenden geweigert werden sollte, möchte es bei villen leutten auf allerlei wege gedeut, außgelegt und verstanden werden. Darinn aber die kgl. Mt. sampt den ksl. commissarien dise stende noch ire bevelchhaber nit verdencken, sonder sich derselben vor und jetzt oftmalen beschehen erbieten nach gentzlich versehen wöllen, das sie zu rhue, frid und einigkeit, auch des Hl. Reichs teutscher nation wolfart zu furdern nit weniger dann die andern stende geneigt seyen.

[Art. 6: ad Nr. 157, Art. 6] Und damit sich auch dise stende vor angerurter visitation des jetzigen chammergerichts deste weniger gefare oder vernachteillung zu besorgen haben, so wöllen die kgl. Mt. sampt den ksl. commissarien in namen der ksl. Mt. und von derselben machtvolkomenheit all diser stende prophansachen, so am ksl. cammergericht diser zeit anhengig sein und noch furkommen möchten, sambt den processen, die nitunderhaltung des chammergerichts belangendt, biß auf di zeit der visitation und reformation des chammergerichts suspendirenp, doch mit disem vorbehalt, ob sich in zeit solicher suspension solich ansehenlich sachen und beschwerden zutragen wurden, deren außtrag biß auf die vorhabendt visitation und reformation nit verzug oder anstandt erleiden möchten, das die ksl. Mt. qoder in abwesen derselben ir kgl. Mt.–qauf der clagenden partheyen anruffen in denselben sachen nach gelegenheit commissarien verordnen oder dieselben in ander wege zu geburenden außtrag und erörterung zu pringen verschaffen mogen, rdes ungezweiffelten versehens, sie, die stende, werden auf solichs unbeschwerdt sein, das sie alßdann iren geburenden anteil zu underhaltung des cammergerichts sampt dem ausstandt, sovill sich des biß auf dieselb zeit verfallen wurdet, vorbeschehener bewilligung nach erlegen und bezallen–r.

[Art. 7: ad Nr. 157, Art. 7–8] Sovill dann betrifft die braunschweigisch angefengte rechtfertigung, wöllen die kgl. Mt. auf derselben hievor beschehen erbieten und diser stende darauf gegebne antworts solicher sachen halben hiemit einen tag, als nemlich auf tSonntag Quasimodogeniti schirsten–t[1543 April 1], bestimbt und ernennt haben und auf denselben tag alle teil erfordern und beschreibenu, vauch mitler zeit die sachen bei dem ksl. chammergericht in ruhe stellen und dann auf solichen tag–v, woverr die sachen mitler zeit durch die Ff. von Beyrn oder derselben verordenten rethe zu keiner vergleichung gebracht wurdet, sampt und neben den ksl. commissarien und gemeinen reichsstenden keinen vleiß erwinden lassen, damit di handlung zu gutlichem vertrag oder entlicher erorterung khome.

[Art. 8: ad Nr. 157, Art. 9] Und wöllen sich auf soliches alles ir kgl. Mt. und die ksl. commissarien zu bemelten stenden gnediglich und unzweiffenlich versehen, sie werden diser irer kgl. Mt. und der ksl. commissarien gnedigen und milten, wauch entlichen und schließlichen–wresolucion und erbietens auf irer kgl. Mt. und der ksl. commissarien hievor gegeben antwort und ir, der stende, weitter beschehen ansuchen und beger, dieweil sich ir kgl. Mt. und die ksl. commissarien daruber on der ksl. Mt. vorwissen in ichte ferers einzulassen nit macht haben, benugt und zufriden sein und zu verhinderung gemeiner cristenheit vorsteenden, unwiderpringlichen verderbens nit ursach geben, die sachen in noch merere verlengerung oder aufzug zu pringen, angesehen das nach vermöge beiligender kuntschaftenx offenbar und gewiß vor augen, das des vheindts gemeiner christenheit vorhaben und furnemen entlich dahin gestellt und gericht ist, teutsche nation ymit aller seiner macht–yanzugreiffen, zu beschedigen und in sein tirannische gehorsam zu pringen. Deßhalben das werck wider disen der gemeinen cristenheit erbvheindt, zin ansehung, das derselb nach laut der kuntschaften allgereit in verfassung und nunmeher schon im anzug ist–z, ferer kein bit, harr noch verzug erleiden mag, sonder ist irer kgl. Mt. und der ksl. commissari gnedigs, freuntlichs und gutlichs ansynnen und beger, sie, die stende, wöllen sich, aadieweil sie nun des fridstands versichert sein, on alle ferere weigerung neben andern stenden abin des Hl. Reichs beschwerlichen obligen undfurnemlich in disem hochnottwendigen cristenlichen werck, darauf gemeiner cristenheit und vorab teutscher nation wie obsteet so unwiderpringlicher nachteil und verderben steet, in handlung gutwillig einlassen und zu einicher ferern verlengerung kein ursach geben. Dann wo dasselb, wie sich doch des ir kgl. Mt. und di ksl. commissari keinswegs versehen wöllen, beschehen sollte, so wurden ir kgl. Mt. sambt den ksl. commissarien auß erforderung der unvermeidlichen hochsten notturft drungenlich verursacht, mit den erscheinenden stenden zu der handlung zu greiffen acund in derselben nach vermöge des artickels, im nechsten alhieigen reichsabschiedt [Nürnberg 1542] begriffen, zu verfaren, auch solichs die ksl. Mt. unverzugenlich zu berichten, des ungezweiffelten versehens, was von den erscheinenden stenden teutscher nation und der cristenheit zu sicherheit, wolfart und guttem gehandelt, bewilligt und beschlossen wurdet, ades werden alle stende dasselb gehorsamlich leisten und volziehen, als sy dann soliches zu gnugthuung hievor beschehener bewilligungen, handlungen und beschluß zu thun pflichtig und schuldig, des auch fur sich selbs auß cristenlichen gemutten sonders zweiffels geneigt und willig sein. An dem allem werden sie ein loblich, gotgefellig werck, weliches inen gegen allermeniglich ehrlich, loblich und rumblich sein, thun, und di ksl. Mt. wurdet soliches gegen inen in allen gnaden erkennen und zu guttem nit vergessen4.

aeActum den 3. tag Marcij anno etc. 43.

Anmerkungen

1
Die marg. Ergänzungen im Konz. B legen die Vermutung nahe, dass Konzessionen an die Protestanten erst unter dem Eindruck der bedrohlichen Nachrichten aus Ungarn erfolgten.
2
Der 11. bzw. 12. März dürfte das Empfangs- oder Verlesedatum in der Kanzlei Pfgf. Friedrichs bzw. in jener des Bf. von Freising sein (E und F).
3
Die Bezeichnung für die zwischen Kg. Ferdinand und den evangelischen Ständen gewechselten Schriften (Antwort, Replik, Duplik, Triplik, Quadruplik) variieren in den Quellen, und es ist keine einheitliche Terminologie festzumachen. Um welches Aktenstück es sich jeweils handelt, ist nur aus dem Zusammenhang eindeutig feststellbar: siehe Einleitung zu Kap. V, S.  .
a
–aIn B hier und im Folgenden meist korr. aus: fstl. Gnn. und G.
b
–bIn B marg. nachgetr.
c
In B folgt gestr. unverdachtlichem.
d
–dIn B marg. nachgetr.
e
–eAus B bis H; A om. In B folgt gestr.: Darauf mocht inen, sover sy auch auf die beschehen proposition in der haubtsachen gleichwol numer provislicherweise [= vorläufig] furzegeen bewilligen, wilfarung beschehen. Wo das aber bei den andern stenden nit zu erhalten oder sonst der kgl. Mt. und ksl. comissarien zewider were, mocht inen diese antwort gegeben werden.
f
–fIn B marg. nachgetr.
g
In C marg.: Ausschus will nicht bewilligt werden.
h
–hIn B marg. nachgetr.
i
–iIn B marg. nachgetr.
j
–jIn B marg. korr. aus: Wo aber diese stende bemelten fridstandt etwan vil ze pessern oder noch baß zu erleuttern sein bedechten, das wellen die kgl. Mt. sambt den ksl. commissarien von inen gnedigklich und gern anhoren, und verhoffen, darinn die andern stend aller billichait ze weisen und zu vermegen.
k
In B folgt gestr.: lauter und clar.
l
In D: gesuchte.
m
In C marg.: Ursachen der abschaffung wehren nicht erheblich.
n
In D: gesuchte.
o
–oIn B marg. nachgetr.
p
In C marg.: Nota bene: Wolln auch die prophansachen am cammergericht suspendiren.
q
–qIn A marg. nachgetr.
r
–rIn B marg. nachgetr.
s
In B folgt gestr.: in monatsfrist den negsten einen tag hieher ernennen.
t
–tIn B marg. nachgetr.
u
In C marg.: Nota bene: Quasimodogeniti wurdt zur braunschweigischen handlung angesetzt.
v
–vIn B marg. nachgetr.
w
–wIn B marg. nachgetr.
x
In C marg.: Nota bene: Auszug beiligender kundtschaft.
y
–yIn B marg. nachgetr.
z
–zIn B marg. nachgetr.
aa
–aaIn B marg. nachgetr.
ab
–abIn B marg. nachgetr.
ac
–acIn B marg. nachgetr.
ad
–adIn B marg. nachgetr.
4
Dem Bericht der württemberg. Räte an Hg. Ulrich von Württemberg vom 5. März 1543 ist zu entnehmen, dass sich der König nach Verlesung der Duplik mündlich an die evangelischen Reichsstände wandte: [...] Und nach verlesung derselbigen haben ir kgl. Mt. den stenden aigner person ferner mundtlich angezeigt: Dise stend [= die Protestanten] hetten irer kgl. Mt. und der comissarien gemueth auß verlesener schrift gnugsamlich vermerckht und wellent sich ir Mt. sambt den comissarien gnedigclich und guetlich versehen, dise stend wurden an derselbigen ain benuegen haben und sich hierauf on ainiche ferner waigerung in den haubtpuncten, in der proposition vermeldet, neben andern reichsstenden nur mer (in erwegung, das solhs aus vorstehender noth lengern verzug nit erleiden konnden) helfen furschreitten etc. Dann wo solhs von disen stenden nit beschehen sollt, so gedechten ir Mt. mitsambt den ksl. comissarien dennocht nichtdestoweniger jungstem alhie aufgerichten und beschlossen reichsabschiede nach mit den andern anwesenden stenden des Reichs in angeregten puncten furzugeen und zu schliessen. Als nun von den stenden, der augspurgischen confession verwandt, hierauf bei der kgl. Mt. und den ksl. comissarien umb ain bedacht in aller underthenigkait angesucht und gebetten worden, haben ir Mt. und di ksl. comissarien disen stenden dasselbig vergundt und zugelassen, doch das hierinnen zum unverzuglichsten geschlossen wurde etc. [...]. In: Stuttgart HStA, A 262, Bd. 21, fol. 466r–469v, hier fol. 466v–467r (Ausf.).
ae
–aeAus AB, in CD kein Datum.