Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

A  Wien HHStA, RK RA i. g. 13c/Konv. 2, fol. 6r–8r (Kop.); DV 8v: Glait zu dem reichstag gen Regensburg.

B  koll. Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 391 Nr. 148 Bd. 1, fol. 33r–34v (Kop.); AV v. a. Hd. fol. 34v: Copey des gemeinen gleits uf die mitverwandte stende, 1541.

C  koll. Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 10183/05, Reichstagshandlung zu Regensburg 1541, fol. 1r–1bv (beglaubigter Druck); DV fol. 1bv:Das geleite uf reichstag und das der proces am cammergerichte suspendirt. Anno etc. 41.

Druck: Walch, Bd. 17, Nr. 1358 , Sp. 556–559.

Wir Carel der funft von Gots gnaden röm. Ks. [...]bekennen offenlich mit diesem brieve und thun kunt allermeniglich, als wir tzu unserm angesetzten reichstage tzu Regenspurg den hochgebornen Johansfridrichen, Hg. zu Sachssen, Lgf. in Duringen und Mgf. tzu Meichssen, a des hl. röm. reichs ertzmarschahl–a, und Philipsen, Lgf. tzu Hessen, unsern lieben ohmen, churfursten und fursten uf ir demutig ansuchen und bit, auch irer L. rethen, hofgesind und dienern mit aller derselben haben und gutern, so sie ungeverlich bey sich haben und mitpringen werden, unsere strack, frey sicherheit und gleit gegeben haben, tzu berurtem unserm angesetztem reichstage frey, sicher tzu komen, daruf, solang der weren wirdt, tzu pleiben und dadannen widderumb bis in ire sichere gewarsami abtzutziehen, doch das sie sich, wie sich geburt, gleidtlich halten sollen, inhalt unsers briefs, daruber ausgangen, das wir demnach uf demutig ansuchen und bit derselbigen beder chur- und fursten, seither an uns bescheen, solche unser gleidt und sicherheit uf irer L. mitverwanten in der religionsachen, auch ire botschaften, rethe, theologos, hofgesinde und diener und, di sie mit sich pringen ader uf angeregten unsern reichstag schicken werden, b mit aller derselben habe und gutern, so sie ungeverlich bey sich haben und mitpringen–b, erstreckt und inen allen, als obsteet, dieselbig unsere stracke, frey sicherheit und gleit von neuem gegeben, auch ferrer iren L. vergunt und erlaubt haben, das sie nit allein uf obberurtem unserm angesetzten reichstage bis tzu end desselben pleiben, sondern auch irer notturft und gelegenheit nach, doch mit unserm wissen und gnediger erleubnus, vor ausgang des gemelten reichstags anheimsch tziehen und andre an ir stat verordnen ader uf den angeregten unsern reichstag schicken, di gleicherweise unser frey, strack sicherheit und gleit zu, auf und abe dem gemelten unsern reichstage bis in ire sicher gewarsam haben und genissen sollen und mugen, von uns und allermeniglich unverhindert, c auch unangesehen und unverhindert–c aller constitution, satzungen, decreten, concilien, edicten, reichsabschieden und aller andrer gesätzen, so hiewidder sein ader verstanden werden mochten, den wir hiemit in diesem fahl gentzlich derogirt, und wollen, das sie in diesem fahl widder solche unsere verglaitung kein craft noch stat haben sollen. Doch sollen sich di gedachte unsere chur- und fursten und ire mitverwanten und andere, als obsteht, herwidderumb auch, wie sich geburt, geleidtlich halten.

Wir setzen, ordnen und wollen auch hiemit, ob di religionsach uf angesetztem reichstage nicht mochte vergleicht werden, auch sonst kein bestendiger friede gemacht, das nichtsdestoweniger der friedstant zu Nurmberg, im 32. jar ufgericht, di zeit des itzt gedachten unsers reichstags und nach ausgang des reichstags ferrer uf wege und mas, wie wir uns des mit Kff., Ff. und stenden des hl. reichs vergleichen ader bestymmen, bey seinen kreften pleiben und von meniglich stet und vest gehalten werden soll.

Und gepieten daruf allen und itzlichen Kff., Ff., geistlichen und weltlichen, prelaten, graven, freien herren, rittern, knechten, hauptleuthen, landvogten, vitzthumben, vogten, pflegern, verwesern, amptleuthen, schultheissen, burgermeistern, richtern, rethen, burgern, gemeynden und sonst allen andern unsern und des reichs underthanen und getreuen, in was wirden, standts ader wesens die sein, ernstlich mit diesem brive und wollen, das sie di genenten unsere ohmen, churfurst und fursten, den Hg. tzu Sachssen und Lgf. tzu Hessen, irer L. mitverwanten der religionsach und derselben potschaften, rethen, theologen, hoifgesind, diener, verordnet und gesanten mit allen iren habe und guttern, so sie ungeverlich bey sich haben und mitpringen werden, bey dieser unser freien sicherheit, gleidt und declaration beruiglich und gentzlich bleiben lassen, schutzen, schirmen und hanthaben und sie daran nicht irren ader beschweren, auch andern tze thun nicht tzusehen noch gestatten in kein weiße, als lieb ine sey, unser und des reichs schwere ungnade und straf zu vermeiden. Daran thun sie gantz unsern willen und ernstlich meynung. Mit urkhunde dießes brieves, besigelt mit unserm kayserlichen aufgedruckten insigil. Geben in unser und des reichs statd – – – am 26. des monats Januarii anno etc. 41, unsers keiserthumbs im 21. und unserer reich im 25.

Anmerkungen

a
–a Fehlt in B.
b
–b Fehlt in B.
c
–c Fehlt in B.
d
 In B und C danach: Speyer.