Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Ihr Angebot an den Ks. zur Vermittlung in seinem Konflikt mit Hg. Ulrich von Württemberg; [2.] Bitte um Mithilfe bei diesem Bemühen.

München, HStA, KÄA 3137, fol. 244a–244 ½b, Kop.

[1.] /244a/ [Anfangs wörtlich wie in Nr.837]. /244b/ Darauf aus hoher erwegung manigfeltiger beschwerung, unrats und verderben, so us solhem krieg (wo der sein furgang haben solt) dem hl. Reich und teutscher nation und sunderlich dem loblichen Ft. Wirtemberg darus volgen mocht, das uns dan herzlich leyde were, und darumb als diejenen, so solhs, soviel in uns sein mocht, gern abwenden wollten, haben wir röm. ksl. Mt. deshalben tun schreiben [Nr.836], solich beschwerung angezeigt, mit unterteniger bitt, das ir Mt. ir furgefaßt ernst gegen obgedachtem Hg. [Ulrich von Württemberg] gnediglich miltern und durch gn. insehen den krieg verhueten oder aber, wu irer Mt. solhs fur sich selbs zu tun nit gemeint sein wolt, alsdan uns gnediglich zulassen und gonnen woll, zwischen irer Mt. und gemeltem Hg. als underteniger mitler gütlich zu handlen.

[2.] Dweil wir nu wissen, das fried und einigkeit by euer liebden und Gn. alweg sunderlich lieb gehapt, das auch euer liebden und Gn. by ksl. Mt. als derselben swester fur allen mentschen angesehen und erhorlich ist, so haben wir nit wollen underlassen, in diesem schweren handel und obligend euer liebden und Gn. anzusuchen, der fruntlichen und undertenigen bitt, das euer liebden und Gn. den merglichen unrat, beschwerung und verderben,/244 ½a/ so dem hl. Reich, dieser teutschen nation und sunderlich dem obgemelten Hgt. zu Wirtemberg, auch euer liebden und Gn. eigen kinden und enkeln, wir geschweigen das jemerlich blutvergiessen der cristenmenschen, auch nyderlegung der gotlichen dinst durch zerstörung der gotzheuser us obangeregtem krieg, so der zum werk komen solt, erwachsen mocht, beherzigen und by röm. ksl. Mt. ein treu mitlerin sein und ir Mt. durch undertenig bitt und besten vleis understen zu bewegen, das ir Mt. ir furgefaßt ungnad gegen gemeltem Hg. miltern und dermassen darinsehen woll, damit der krieg vermiten und die ding zu frid bracht werden oder, wo ir Mt., solhs fur ir Mt. person zu tun, nit gemeint sein wolt, das dan ir Mt. uns Kff., Ff. und stenden dieser versamlung gnediglich zulasssen und gonnen wolt, uns der sachen zwischen irer Mt. und gemeltem Hg. zu underziehen. So hoffen wir, dermassen daryn zu handeln und solhen vleis anzukeren, damit der krieg vermiten und die ding zu fried und gutem bracht werden sollten. Bitten Ehg.in Kunigunde, sich dafür nach Kräften beim Ks. einzusetzen. Sie tut damit zweifellos ein gutes Werk. /244 ½b/ Datum zu Menz uf mitwochen nach St. Laurencientag Ao. etc. XVIImo.