Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Nr. 1130 Hg. Georg von Sachsen an Kf. Friedrich III. und Hg. Johann von Sachsen

Weißenfels, 7. September 1510 (sonnabends nach Egidii)

Dresden, HStA, GR, Loc. 8800/1, fol. 16a, Konz.

Hat gestern spätabends erfahren, daß Hg. Wilhelm von Jülich-Berg ungeferlich vor viera wochen verschiden und also tot drey wochen verborgen enthalden, seiner liebe tochter [Hg.in Maria] in denselben 3 wochen unserm omhen, dem Hg. von Cle[v]e, elich beyglegt und nach dem beylager obgemelts Hg. Wilhelms abgang vormeldet sey.1 Hat seinen beiden Vettern diese Nachricht nicht vorenthalten wollen, obwohl sie ihnen vermutlich bereits bekannt ist. Nachdem eur lieb und uns aus kraft ksl. begnadungen an gnants Hg. Wilhelms landen etwas gerechtigkeit zustet, bitten wir fruntlichs vleiß, eur lieb wolle betrachten, wu der fall irgangen, was zu irhaldung eur lieb und unser gerechtigkeit vorzunemen sey. Des wollen wir unsers teils mit eur lieb gern einig werden, auch unsers vermogens darbey zu tun kein mangel erscheinen lassen, in zuversicht, eur lieb werde dis unser schreyben fruntlich und im besten vormerken, dan des hauses zu Sachsen ere und nutz in dem und anderm zu fördern, auch sunderlich eur lieb fruntlich dinst und wolgefallen zu erzeigen sein wir gneigt.

Nr. 1131 Heinrich von Schleinitz, Obermarschall Hg. Georgs von Sachsen, an den hgl. Sekretär Erasmus Fischer

[1.] Tod Hg. Wilhelms von Jülich-Berg, Auftrag zur Erlangung einer Bestätigung der Erbanwartschaft auf die Hgtt. Jülich und Berg beim Ks.; [2.] Übersendung einer entsprechenden ksl. Zusage.

Weißenfels, 7. September 1510 (sonnabents vigilia nativitatis Marie virginis gloriosissime)

Dresden, HStA, GR, Loc. 8800/1, fol. 17-18, Orig. Pap. m. S.

[1.] Hg. Georg hat gestern spätabends erfahren, daß der Hg. von Jülich-Berg vor vier Wochen gestorben, der Tod drei Wochen lang geheim gehalten und in der Zwischenzeit seine Tochter dem Hg. von Kleve ehelich beigelegt worden ist. So ir dan wist, das alle[n] Ff. von Sachsen aus ksl. begnadung an bemelten landen etwas gerechtigkeit zusteht [vgl. Nr. 1132 Anm. 1], welche gerechtigkeit doch meinem gnst. H. Hg. Georgen, nach meins alden H. [Hg. Albrecht von Sachsen] tod bis an dise zeit zu bestetigen, von ksl. Mt. gewegert und doch jungst uf gehalten tag zu Augspurg lauts einer zetl, so H. Cesar [Pflug] deshalben irlanget, bewilliget ist, nach des Hg. tod meinem gnst. H. seine gerechtigkeit zu bestetigen [Nr. 464 Anm. 1], ist meins gnst. H. begerung, das ir sulchs ufs forderlichst bey ksl. Mt. wellet vleissigen und, wu es moglich ist, deshalbin ein confirmatio voriger belehnung schriftlich irlanget, das der datum korz nach des alten Hg. abgang gesatzt werde, das auch mochten itzt nach geschehenem valle vor alle mein gnst. und gn. Hh. von Sachsen neue belehnungen berurter lande irlanget werden. Und sulchs gar ader eins teils zu bekomen, wellet vleiß nicht sparen, sunderlich wu ir befindet, das der Hg. von Gulich gewiß tot sey. Und was euch in dem begegent, das wollet meinem gnst. H. ufs forderlichst wissen lassen, sich darnach zu richten. [...]

[2.] Nachschrift: Ich schigk euch hirbey die zedel, so ksl. Mt. meinem gnst. H. uber die confirmation des gulischen anfals hat geben lassen, der im handel zu gebruchen, wollet aber die wol bewaren.

Nr. 1132 Instruktion Hg. Wilhelms IV. von Jülich-Berg für Adrian von Brembdt (ksl. Feldzeugmeister) zu einer Werbung bei Ks. Maximilian

[1.] Sein Geldmangel aufgrund der bevorstehenden Hochzeit seiner Tochter Hg.in Maria, Bitte um Verrechnung des Augsburger Reichsanschlags mit den Schulden des Ks. bei ihm; [2.] Ersuchen um Absicherung der ksl. Erbzusage zugunsten Hg.in Marias; [3.] Bitte um ein ksl. Belehnungsversprechen für Hg. Johann III. von Kleve; [4.] Bedauern über die Nichtteilnahme des Ks. an der Hochzeit Hg.in Marias mit Hg. Johann; [5.] Gerüchte über eine Heirat Ehg.in Isabellas mit dem Hg. von Geldern; [6.] Erinnerung an die Schulden des Ks.; [7.] Hinweis auf seine treuen Dienste für den Ks.

Schloß Düsseldorf, 14. September 1510

Spätere Kop.: Duisburg, LandesA, Kleve-Mark Akten Nr. 66, fol. 7a-8b; Berlin, GStAPrK, I. HA, Repos. 35 B 15, Nr. 35.

Instruction desgienen, an der röm. ksl. Mt., unserm allergnst H., von myn, Wilhelms, Hg. zu Gülge, zue dem Berge, wegen durch Adrian von Brembdt geworben soll werden.

[1.] Gruß. Voirder ksl. Mt. vurzuegeben belangend den anschlag des lastgehalden reichstags zue Auspurg, das ich mich in dem und ander ungerne anders halden sult den as ein gehorsamer F. des Reichs ind sonderlicher zue geneigter ksl. Mt. Aber ich voige siner Mt. unterteniglich zu vernehmen, we ich, auch mein underdanen dysmails durch mancherley orsacke, doch in sonderheit, so der hylich [= Hochzeit] mit meiner lb. dochter [Hg.in Maria] nu in kurzen syn soll, mit geltgiffen mirklich beschwert syn ind nyt woil in der vermögenheit, dat geld darzulegen. Destminner nyt, dat ksl. Mt. mynenthalben gein nachteil erschient, so ist myn undertenig bitt, dat ksl. Mt. von den schulden, so ksl. Mt. mir zo doin syn, die somma gemelts anschlags zu Augsburg aufgain laßen wille gegen genogsamer quitanz, syn Mt. mir und ich wederum syner Mt. davon zu geben.

[2.] Item ksl. Mt. ferner zue berichten den articul der verwilligunge, beroerend myn dochter ind myn Ftt. ind lande, so ich na myn dode nalaissen würde, de von hl. Ryche lehenrorig syn etc.,1 dat mir vurkombet ind gewernet werd, myn dochter nyt genugsam versorget suld syn mit demgienen, as ksl. Mt. ich haren ind genzlich daran stellen. Bidden syn Mt. ich underdeniglich, mir in den sachen myner dochter ind lande vurscreven mit gnaden ind treuen zue raiden, wabey zuekunftig unwille, blutverstürzonge ind zurtrenonge, davon entstande, verhot mogen blyben.

[3.] Item ist an röm. ksl. Mt. myn, Wilhelms, Hg. obgenant, underdenige, dienstlige bidte, dat ksl. Mt. in behoff miner dochter ind myner lande ind underdenen einen verwilligungsbrief geben wille, darinnen sein Mt. bekennen ind geloeben, na mynen dode mynen lb. sohn [= Schwiegersohn] von Cleve mit mynen Ftt. ind landen desgenen, vom hl. Reich zue lehen roert, sonder indrecht zu belehen ind sulchen brief by gegenwartigen Adrian zu mynen handen oeber doin schicken.

[4.] Soll gedachter Adrian ksl. Mt. wyder ansagen ind zu kennen geben, dat wail myn höchste freude ind bitt geweist were, ksl. Mt. in eigener personen uf dem ehligen byligen myner lb. dochter hedte mögen [das folgende Wort ist unleserlich], ind so syn Mt. in der nehe geweist, wülde ich nyt underlaissen haben, derhalben syn Mt. anzuesuechen und zu bidten. So es aber nu de gescheften seiner ksl. Mt. in den mirklichen ir Mt. obliegenden sachen begeben ind syn Mt. verne von der hand syn, muß ind wille ich damit dismails gedulden.

[5.] Ouch soll Adrian von Brembdt der ksl. Mt. vurgeben, we unlengs hy zu lande eine gemeine fama ind geruchte geweist ind noch sy, dat myns besonder lb. H. ind neven, Ehg. Carls von Osterich ind Borgondien, suster [Ehg.in Isabella] den von Gelre zur hl. ehe haben sulde [vgl. Nr. 59]. 2 So dem an mich von den dingen nyt gelanget ist worden, dan allein von gemeiner famen und gerücht vorgerurt, so hain ich miner besonder lb. frauen ind muemen, frauen Margarethen von Osterreich ind Borgondien, douagiere [= Witwe] von Sophoyen, derhalben geschrieben luyt der schrift, davon copie hieby [liegt nicht vor]. Wan dan der obgenante hylich mit raide ind wissen ksl. Mt. vur sich gain sulde, so ist an sein ksl. Mt. myn underdenige bitte, den ergangen händelen ind verschryvongen nach mich ind myne lande in den dingen mit gnaden zu versorgen doin.

[6.] Item soll obgenanter Adrian myner schulde, soviel also mögelich, an ksl. Mt. von mynen wegen onderdenige erinneronge ind ermanonge doin.

[7.] Sonderlich ind voeren all sall dickermals Adrian von mynet wegen ksl. Mt. underdeniglich bidden, dat syn Mt. mit gnaden aensyn ind betrachten wilde myn getreuwes herze, ich zue seiner Mt. hain, daby mynen underdenigen, willigen dienst, ich mynes vermögens syner Mt. de zyt myns lebens alzeit gerne gedain hedte ind vortan gerne doin wilde, darom mir in obgedachter myner bidden mit gnaden gnediglich und guetwillig zu erschynen. Des bin ich schuldig ind in underdenicheit willig, mit allen gehorsamb gegen seiner Mt. understaen zu verdienen. Ind bidden vom allen obgemelt syner ksl. Mt. gn., tröstliche antwort, mich der vorder darna in dem besten zu richten. Geben in mynem schloß Duesseldorf auf den 14. tag des monats Septembris Ao. 1510.

Nr. 1133 Niklas Ziegler (oberster ksl. Kammersekretär) an Hg. Wilhelm IV. von Jülich-Berg

Konstanz, 15. Oktober 1510

Spätere Kop.: Duisburg, LandesA, Kleve-Mark Akten Nr. 66, fol. 10a; Berlin, GStAPrK, I. HA, Repos. 35 B 7, Nr. 1.

Teilt ihm im Geheimen mit, das die Hgg. von Sachsen in strenger übung sein bey der ksl. Mt., damit ihnen eur Gn. land und leute nach eur Gn. tod auf ihre alle verschreibung verliehen werden. Aber die ksl. Mt. halt sich darein ksl. und ganz gnediglich eur Gn. halben. Will selbst in dieser Sache das Beste für den Hg. tun, wie dieser in Kürze durch Adrian von Brembdt hören wird.

Nr. 1134 Instruktion Ks. Maximilians für seinen Feldzeugmeister Adrian von Brembdt zu einer Werbung bei Hg. Wilhelm IV. von Jülich-Berg

[1.] Zustimmung zur Verrechnung von 3000 fl. ksl. Schulden mit dem Augsburger Reichsanschlag, Aufforderung zur Zahlung des Restbetrags; [2.] Bekundung allgemeinen Wohlwollens gegenüber Hg. Wilhelm und seiner Tochter Hg.in Maria; [3.] Weisung an Ehg. Karl und Ehg.in Margarethe zur Berücksichtigung Hg. Wilhelms im Vertrag mit Karl von Egmont; [4.] Dank für die Einladung zur bevorstehenden Hochzeit Hg.in Marias.

Konstanz, 16. Oktober 1510

Spätere Kop. ( p.r.p.s.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: N. Ziegler): Duisburg, LandesA, Kleve-Mark Akten Nr. 66, fol. 4b-5a; Berlin, GStAPrK, I. HA, Repos. 35 B 15, Nr. 34.

Instruction, was unser getreuer, lb. Adrian von Brembdt, unser veldzeugmeister, von unseren wegen handelen soll [vgl. Nr. 1132].

[1.] Gruß. Und demnach erzehlen, daz wir seiner lieb zue gefallen bewilligen und zuegelaßen haben, das er zu minderung des aufslags, der im auf dem jüngstgehalten reichstag zu Augspurg aufgelegt ist, 3000 fl. rh. der schuld, so wir ihm zue tun, innenbehalten, doch in der gestalt, das sein lieb demselben Adrian von Brembdt die ubrigen 600 fl. rh. zue ganzer bezalung des gerürten anschlags von stund reichen und geben soll, dan er befehl hat, die furter unseren trabanten, so zu Hagenau [= Hagnau] ligen, zue ihrer underhaltung zuezusenden.

[2.] aFerrer, also sein lieb von uns begehrt, zue raten, auch mit einer verwilligung und anderem gn. versehung zue tun, das seiner lieb tochter [Hg.in Maria], unser lb. muhm, mit seinen landen und leuten genugsamblich versichert, damit künftig irrunge, krieg und aufruhren verhütet werden, soll er seiner lieb sagen, das wir zue allem dem, das ihn, seiner tochter, auch landen und leuten zue ehre, nuetz, fried und guetem dienen und kommen mag, allezeit geneigt gewesen und noch sein. Und wir wollen der gemelten versehung halben zue seiner zeit alles das tun und handlen, daz uns also einem röm. Ks. zue tun immer möglichen ist. Des soll sich sein lieb ungezweifelt zue uns versehen.–a

[3.] Wir haben auch unser lb. tochter und F.in, frau Margaretha, ernstlich geschrieben und befolhen, ihn, sein land und leut in den tractat, der itzt mit H. Karln von Egmont mit unserm wissen beschloßen wirdet, nach laut unser und weilend unsers lb. sohns Kg. Philips verschreibung und aller notturft einzufaßen.

[4.] Und in all weg soll er seiner lieb das getreuen gemuet, so er, also wir wissen, zue uns tregt, auch des, das er unsere person zue seiner tochter hochzeitlichen freund begehrt, gn. dank sagen, mit der erbietung, daz wir yne, sein tochter, land und leut allezeit in gn. und freundlichem befelhe haben wollen. Geben in unser und des hl. Reichs statt Costenz am 16. tag Octobris Ao. etc. im 10.

Nr. 1135 Kf. Friedrich III. von Sachsen an Ks. Maximilian

Torgau, 22. September 1511

Weimar, HStA, EGA, Reg. C Nr. 901, fol. 32a u. b, Konz.

Hat, wie wohl auch der Ks., gehört, daß Hg. (Wilhelm) von Jülich-Berg verstorben ist.1 Da Ks. Friedrich III. und auch Ks. Maximilian seinen Vater (Kf. Ernst) und seinen Oheim (Hg. Albrecht) mit den Landen des Verstorbenen begnadet haben, bittet er darum, der Ks. möge seinen Bruder (Hg. Johann), seine Vettern (Hg. Georg und Hg. Heinrich) und ihn selbst gnediglich versehen und verfugen, das solch begnadung an uns kome in ansehen der treuen, undertenigen dinst, so eur ksl. Mt. die andern und ich oftmals underteniglich getan und, ob Got wil, kunftig tun wollen, auch daz eur Mt. mich zu mermaln gnediglich vertrost hat, mich gnediglich zu versehen.

Nr. 1136 Ks. Maximilian an Kf. Friedrich III. und Hg. Johann von Sachsen sowie in gleicher Form an Hg. Johann II. von Kleve

Innsbruck, 13. November 1511

Orig. Pap. m. S. (p.r.p.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: Serntein): Weimar, HStA, EGA, Reg. C Nr. 901, fol. 103 (an Kf. Friedrich und Hg. Johann von Sachsen).

Spätere Kop.: Duisburg, LandesA, Kleve-Mark Akten Nr. 66, fol. 11a u. b (an Hg. Johann von Kleve); Berlin, GStAPrK, I. HA, Repos. 35 B 7, Nr. 2.

Zwischen Hg. Johann1 (III.) von Kleve anstelle seiner Gemahlin (Maria) einerseits und den Hgg. von Sachsen andererseits ist wegen des territorialen Erbes Hg. Wilhelms von Jülich ein Konflikt entstanden. Ihm als Ks. und ordentlichem Richter obliegt es, sich dieser Sache anzunehmen, damit ein möglicherweise daraus erwachsender Krieg und Aufruhr vermieden wird. Ersucht deshalb die Adressaten, persönlich oder durch eine bevollmächtigte Gesandtschaft zum Augsburger Reichstag zu kommen. Dort wird er die jeweils vorgebrachten Rechtsansprüche auf die Lande Hg. Wilhelms prüfen und versuchen, einen gütlichen Ausgleich herbeizuführen, wolt aber die guetligkeit nit stat haben, alsdann ferner darin handlen, was sich gepürt. Die Adressaten sollen diesem Verfahren keinesfalls fernbleiben.

Nr. 1137 Ks. Maximilian an Kf. Friedrich III. von Sachsen

Innsbruck, 14. November 1511

Weimar, HStA, EGA, Reg. C Nr. 901, fol. 104, Orig. Pap. m. S. ( p.r.p.s.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: Serntein).

Antwortet auf die im Auftrag Kf. Friedrichs durch Gf. Hoyer von Mansfeld und Johann Renner vorgebrachte Werbung, er könne in der Jülicher Angelegenheit die lehenschaft mit fuegen ditsmals nit ausgeen lassen. Aber damit die sach in die handlung kom und angefangen werde, schicken wir dir hiemit ain citatz, darin wir dich, dein brueder [Hg. Johann] und vettern [Hgg. Georg und Heinrich] auf unsern angesetzten reichstag gegen dem Hg. von Cleve deshalben ervordern [Nr. 1136]. Daselbs wollen wir gnediglichn in den sachen handln und dir, deinen brueder und vetter darin getreuen hilf, rat und furdrung, sovil uns gepürt und wir mit fuegen tun konnden, beweisen.

Nr. 1138 Einschätzungen hgl.-sächsischer Räte zum Jülicher Erbfall

[1.] Skepsis gegenüber einer Entscheidung der Jülicher Erbangelegenheit allein durch den Ks., Empfehlung zur Erörterung des Themas auf dem Reichstag; [2.] Vorbehalte ksl. Räte gegen eine Übertragung von Jülich und Berg auf die Hgg. von Sachsen, Empfehlung zur Vorbereitung auf die Forderungen Hg. Johanns von Kleve.

ohne Ort, [November/Dezember 1511]

Weimar, HStA, EGA, Reg. C Nr. 901, fol. 43a u. b, Kop.

[1.] aDes marschalks [Heinrich von Schleinitz1] schrift an mich2,–a

In der gulchischen sachen sein wunderliche anslege vorhanden, und gloub wol, das auf allen teyln leut sein, die aus diser sachen gedenken nutz zu bekomen. Es sein auch die Gülcher und Clefischen in sorgen, und halt es dofur, es solle zymliche richtung erlangt werden. Aber dise sach bey ksl. Mt., wie H. Cesar [Pflug] schreibt [siehe unten], zu wissen, ist meins bedenkens nachteylig, und were gut, das die handlung in beywesen des Reichs stenden auf ytzigem reichstag ergehn möchten. Wu es auch itzund nicht geschiet, ist sich spotlichs und langs verzugs zu besorgen, dann die Gulicher wissen nicht anders, Hg. Heinrichs [von Sachsen] zurichtung gehe alles uber sie, und euer ftl. Gn. seyen in meynung, sie eylend zu uberziehen, also das ich mich vorsehe, sie solden itzund in handlung annehmen, das sie nachfolgend schwerlich tun werden. Darumb werden sunder zweivel euer ftl. Gn. das best sampt iren vettern [Hg. Georg und Hg. Heinrich] wol bedenken.

[2.] H. Cesars [Pflug] schrift an marschalk

Item ich besorge, das die gulchische sache vor den reichsstenden nicht mag ausgefurt werden, aus ursachen, das die in lenge verzogen wirdet. Darzu so lassen es die Keyserischen aus iren henden und practiken nicht kommen, dann sie sein nutzes dorvon zu gewarten, und besorge, das unser gnst. und gn. Hh. von Sachsen vil haben in ksl. hofe, die dem andern teyl anhengen. Und, als mir angezeigt wirdet, so solle der canzler [Zyprian von Serntein] und Zigler in dem falle wider unser gnst. und gn. Hh. sein. Ich hab wol Zigler fuglicher weys zu rede gesatzt, er ist aber des kegen mir in abrede gestanden.

Ich hab aber nach jungstem abschied, so mir Ziegler in derselben sachen von wegen ksl. Mt. gegeben, zweyerley angeregt, die ich meinen gnst. und gn. Hh. von Sachsen notturftig zu wissen geacht habe, nemlich, ab der Hg. von Cleve den tag zu- ader abschreyben würde, auf das unser gnst. und gn. Hh. nicht vorgebens ire botschaft dorften schicken, und die urkunde, privilegia und confirmacion, domit der Hg. von Cleve seine vormeynte gerechtigkeit gedenkt zu bekreftigen, uns zu handen stellen, auf das ir ftl. Gn. ire potschaft deste bestendlicher abzufertigen hetten. Das er, an ksl. Mt. zu gelangen lassen und zu fleyssigen, angenomen.

Nr. 1139 Dr. Henning Göde, Propst zu Wittenberg, an Kf. Friedrich III. von Sachsen

[1.] Empfehlung, der ksl. Ladung zum Augsburger Tag mit dem Hg. von Kleve zu folgen, aber nicht als Kläger aufzutreten; [2.] Wichtigkeit eines zügigen Schiedsverfahrens; [3.] Aufbruch Eitelwolfs vom Stein zum Reichstag.

ohne Ort, 1. Dezember 1511 (montags nach Andree apostoli)

Weimar, HStA, EGA, Reg. C Nr. 901, fol. 106-107, Orig. Pap. m. S.

[1.] Hat das übersandte (nicht vorliegende) Schreiben des Kf. mit der beigefügten Abschrift der ksl. Ladung (Nr. 1136) erhalten. Ist nicht der Auffassung, das dye meynung der citation sey, das euer kftl. Gn. sampt andern meynen gn. Hh. von Sachsen yn der sache etc. solten cleger sein, sundern weil ksl. Mt. eurn kftl. und ftl. Gn. gelyhen etc. und dye beschrieben lehenrecht derhalben wollen und erfordern, das sein Mt. eurn kftl. und ftl. Gn. yn solicher vorliehen güter stylle und rauliche [= ruhige] geweren setzen sollen, derhalb sein Mt. auch angesucht und schwere ist, euer allerseit ftl. Gn. einzugeweren wider eynen mechtigen F. Das darumb ksl. Mt. euer kftl. und ftl. Gn. von beyderseits vorgefordert und citirt hat, euer kftl. und ftl. Gn. grund zu erhören und dergleichen des wiederteils., wurdurch er sich yn dye lantschaften gedrungen, alsdan myttele vorzunemen und den wiederteil zu weisen, seins ungrunds abzustehen, domit krieg und aufrure ym Reich vorbleiben. Solichs zymet auch eym röm. Ks. Darumb (und alwege auf euer kftl. Gn. vorbesserung) bedeucht mich, es solt gut sein, den angesetzten tag statlich zu besuchen (das villeicht dye meynung auch ist, euer allerseits Gn. domit zum reichstage zu brengen) ader merklich zu besuchen lassen, darauf nit als cleger gegen dem widerteil vorzukommen, sundern an ksl. Mt. dye einwerung der verliehen güter mit erbietung gebürlicher volge der itzt entledigten güter halben underteniglichen zu bitten und gesynnen, nicht yn gestalt eyner clage. Darauf ksl. Mt. villeicht des widerteils grund vornemen, eurn kftl. und ftl. Gn. vorhalten und also zum vortrage gutliche handelung und bequeme myttele suchen. Darunder euern kftl. und ftl. Gn. des widerteils grund und vornemen erlernen und den hendeln daraus dester stadtlicher nachgedenken mogen, ob zu rechten ader zu fechten ader was sust dem handel am nützlichsten sey. Und halt es dovor, das diesen wegen nach dye citation (wue das vorkommen mit protestation vorwart wirdet) nicht schedelich ader nachteilig sey, sundern das sye yn der gestalt fug habe und nutz brengen moge.

[2.] Nachschrift: Dye ksl. gütlich handelung müst aber yn kein vorlengerung gespielt werden, auf das sich der widerteil mitler zeit nicht tyfer eyndrenge etc.

[3.] Am negsten dornstag [21.11.11] ist H. Eytelwolf vom Stein hyedan aus zum reichstage gezogen.

Nr. 1140 Kf. Friedrich III. von Sachsen an Ks. Maximilian

Lochau, 5. Dezember 1511

Weimar, HStA, EGA, Reg. C Nr. 901, fol. 121a, Kop.

Dankt für das ksl. Antwortschreiben (Nr. 1137) mit der Zusage, den Hgg. von Sachsen in der Jülicher Erbangelegenheit Rat und Unterstützung angedeihen zu lassen. Wird gemäß dem ksl. Ersuchen mehrere Gesandte zum Augsburger Reichstag schicken in der Hoffnung, daß der Ks. sich in den sächsischen Belangen gnädig zeigen wird.

Nr. 1141 Friedrich von Brambach (Jülicher Rat) an Zyprian von Serntein (ksl. Kanzler)

ohne Ort, 13. Dezember 1511 (samstag St. Lucientag)

Innsbruck, TLA, Maximiliana XIII 256/VII, fol. 238, Orig. Pap. m. S.

In seiner (nicht vorliegenden) Antwort auf die Mitteilung vom Tod Hg. Wilhelms von Jülich-Berg hat Zyprian von Serntein ein Schreiben des Ks. an die Verwalter und Regenten des Verstorbenen angekündigt mit der Aufforderung, eine Gesandtschaft zum Reichstag nach Augsburg zu schicken. Beide Schreiben hat der Bote ihm (Brambach) ausgehändigt. Da Hg. Wilhelm vor seinem Ableben seinen Räten, der Ritterschaft und den Landständen befohlen hat, seinem Schwiegersohn (Hg. Johann III. von Kleve) gehorsam zu sein und ihn als ihren Herrn anzunehmen, hat er (Brambach) diesem das ksl. Ladeschreiben gegeben. Hg. Johann hätte gerne gesehen, wenn er wegen der Belehnung unverzüglich zum Ks. und zu Serntein geritten wäre, doch hat er dies aufgrund der Aufforderung Sernteins, zu Hause zu bleiben, abgelehnt. Nachdem aber Hg. Johann nunmehr gewillt ist, eine Gesandtschaft zum Ks. zu schicken, möge Serntein hierzu seinen Rat mitteilen, auch angeben, wo der Ks. und er gemeinsam anzutreffen seien.

Nr. 1142 Zyprian von Serntein (ksl. Kanzler) an Johann Renner (ksl. Sekretär)

Bevorstehende Abfertigung eines Gesandten Hg. Johanns III. von Kleve zum Ks.

Fragenstein, [Ende Dezember 1511]1

Innsbruck, TLA, Maximiliana XIV/1512, fol. 8a u. b, Konz.

Lb. Renner, ich hab euch kurzlichen geschriben und anzaigt die handlung mit dem jungen Hg. von Clef, wie und welhermaß die erfordrung auf diesen reichstag beschehen solt, wie ir dan an meinem schreiben aigentlichen vernomen habt. Auf solhs fueg ich euch zu vernemen, das Fridrichen von Braunspach [= Brambach] von bemelts Hg. wegen zu ksl. Mt. zieht, wie ir dan on zweifl sein werbung und handlung vernemen werdet. Das hab ich euch nit wollen verhalten, damit ksl. Mt. und ir in solhem dest gruntlicher und paß zu handlen wisst. Wiewol ich genzlichen darfur acht und glaub, das die ksl. Mt. die sachen auf diesem reichstag geen Augspurg schieben werd, so hab ich euch doch solhs nit wellen verhalten, damit ir des bemelten Praunspachs zuekunft ain wisen habt. Und was im deshalben fur abschaid gegeben wurdet, das wellet mich auf das kurzist berichten. Datum Fragenstain etc.

Nr. 1143 Kursächsisches Protokoll über Beratungen Ks. Maximilians mit Kf. Friedrich III. von Sachsen

[1.] Bitte Kf. Friedrichs an den Ks. um Rat in der Jülicher Erbangelegenheit und Verleihung der entsprechenden Lehen; [2.] Ersuchen um Verhängung der Reichsacht gegen Erfurt; [3.] Bitte um Vollzug des Offenburger Abschieds in der hessischen Sache; [4.] Zustimmung des Ks. zu einem Bündnis Kf. Friedrichs mit dem Bf. von Münster, dem Gf. von Emden und dem Kg. von Frankreich gegen Kleve, Durchführung des Reichstags an einem Ort nahe Kleve und Geldern; [5.] Verhängung der Reichsacht gegen Erfurt ohne Einsatz von Waffengewalt, Wunsch nach einem Treffen mit Kf. Friedrich und Hg. Georg von Sachsen in Würzburg, geplante Unterredung mit dem EB von Mainz; [6.] Festhalten am Offenburger Abschied, Ersuchen um Mitwirkung Kf. Friedrichs bei der finanziellen Absicherung Hg. Wilhelms d. Ä. von Hessen; [7.] Erneute Bitte Kf. Friedrichs um Belehnung mit Jülich-Berg; [8.] Nochmaliges Ersuchen um Verhängung der Reichsacht gegen Erfurt; [9.] Bereitschaft zur Umsetzung des Offenburger Abschieds; [10.] Plädoyer des Ks. für ein Schiedsverfahren in der Jülicher Erbangelegenheit, deren Zusammenhang mit dem Geldernproblem; [11.] Nochmalige Warnung vor einem militärischen Vorgehen gegen Erfurt; [12.] Empfehlung des Ks. zur Auszahlung des Landgf. Wilhelm d. Ä. von Hessen bewilligten Geldes.

Nürnberg/Neustadt a. d. Aisch, 10. – ca. 15. Februar 1512

Kop.: Weimar, HStA, EGA, Reg. E Nr. 65, fol. 35a-42a (Vermerk auf dem Deckblatt fol. 34a: Handlung zu Nürmberg 1; Überschrift: Nachfolgender zettel gleichlauts ist eine röm. ksl. Mt. von wegen unsers gnst. H. [Kf. Friedrich von Sachsen] zu Nürnberg dinstags St. Scolasticatag [10.2.12] geantwurt worden); Ebd., EGA, Reg. A Nr. 199, fol. 59a-60a, 61a u. b (nur [7.] - [12.]; Vermerk nach [7.] - [9.]: Dise zetl ist ksl. Mt. uf heut, dornstag nach St. Scolastica der junkfrauen tag, zu Nuremberg uberantwort worden Ao. domini 1512 [12.2.12]).

[1.] In der gülgischen sachen: Nachdem euer ksl. Mt. mir hievor auf ein undertenigs ansuchen gnediglich geschrieben, das euer Mt. geneigt sey, was euer Mt. meinem bruder [Hg. Johann], vettern [Hg. Georg und Hg. Heinrich] und mir in der und andern sachen gnad, hilf und furderung bewysen kont und mocht, das euer Mt. solchs gnediglich tun wolt etc., demnach bitt euer Mt. ich gar unterteniglich, euer Mt. wolle meinem brudern, vettern und mir irer Mt. rat gnediglich mitteylen, uns auch die lehen zu unser gerechtigkeit tun.

[2.] Der erfurtischen sachen halb bitt ich unterteniglich, euer Mt. wolle irer Mt. gn. vertrostung nach die in Erfurt, weyl sie euer ksl. Mt. abschied und mandaten nit geleben, in euer Mt. und des hl. Reichs acht declarirn und erkennen.

[3.] Von wegen der hessischen handlung bitte ich auch unterteniglich, euer Mt. wolle verfugen, das mit Landgf. Wilhelm dem gegeben abschied zu Offenburg2 folge beschee. Das wollen umb euer ksl. Mt. mein bruder, vettern und ich unterteniglich verdienen. Bitt gn. antwurt.

Röm. ksl. Mt. antwurt uf obbemelte zettel

[4.] Der gülgischen sach halben: Erstlich mag ksl. Mt. leyden, das mein gnst. H. Hg. Friderich und ander Hh. von Sachsen den pund mit Münster, Gf. von Embden und andern annemen, zu verhueten, damit sie Cleve nit anhangen und helfen wider ir ftl. Gn.

Ksl. Mt. mag auch leyden, das mein gnst. H. Hg. Friderich mit Frankreich practicier, damit Frankreich Cleve nit anhang oder held wider Sachsen.

Ferrer bedunkt ksl. Mt., das not sey, der geldrischen und gülgischen sachen halb den reichstag an ein gelegen end zu legen, dann wo der reichstag der sachen nit gelegen ist, so mag ksl. Mt. mit Geldern nit geholfen werden, dieweyl doch die geldrischen sachen erstlich ausgericht werden muß; darnach mag Sachsen mit Gülch auch geholfen werden, dann alle die hilf, so ksl. Mt. bescheen mochte, würde darnach wider Gülch gewendt. Mitler zeit würde ksl. Mt. in den sachen gütlich teydingen. Damit würde Cleve aufgehalten, sich nit an Frankreich und Geldern zu schlaen.

[5.] Erfurtisch sach: Der erfurtischen sach halb will ksl. Mt. nochmals darob sein, das durch die von Erfurt dem abschied [Nr. 158] und ausgangen mandata [Nr. 172, 174] gelebt werde. Wo sie aber das nit teten, wolte ir Mt. die acht wider sie ausgeen lassen. Doch wer in solchem ksl. Mt. begern, wann schon die acht uber sie ausging, das dannocht der krieg gegen inen nit angefangen würde, dann es würde sunst ein ganze zerrüttung bringen in der geldrischen und gülchischen sachen, und mochte weder ksl. Mt. noch dem haus Sachsen geholfen werden.

Item ksl. Mt. will auch yetz gein Würzburg ziehen. Dahin dann mein gnst. H. mit irer Mt. auch ziehen soll. Mitler zeit mag Hg. Georg von Sachsen auch da ankomen. Alsdann will sich ir Mt. mitsambt meinem gnst. H. mit denselben Ff. der obberurten sachen halb auch underreden und iren rat darin haben.

Sein ksl. Mt. will auch mit dem Bf. von Würzburg zu Meinz ziehen und mit Meinz handeln, in der erfurtischen sach die pilligkeit zu verfolgen, und wo er das nit tun wolt, alsdann mit im reden, das er es tun must.

[6.] Der hessischen sach halb will ksl. Mt. nichts anders darin handeln, sondern dareinsehen, das dem abschied zu Offenburg gelebt werde, doch, nachdem Landgf. Wilhelm yetz vil schulden ausser landes gemacht hat, das im sein gelt, so im zu geben verwilligt ist, zu seiner unterhaltung gegeben werde, damit er dieselben sein schuld bezalen und in das landgraftumb Hessen ziehen und sich daselbs unterhalten mog und darnach ferrer beschee, was derselb abschied innehalt und vermag, und das mein gnst. H. zu solchem, wie obsteet, auch verhelf.

Die ander zettel, so ksl. Mt. von meins gnst. H. wegen geantwurt ist

[7.] Der gülgischen sach halben bit euer ksl. Mt. ich von wegen meins bruder, vettern und mein wie vor, euer ksl. Mt. wolle uns mit demselben land zu unser gerechtigkeit gnediglich belehnen. Achte ich, es solle meinem brudern, vedtern und mir in der sachen dinstlich und furtreglich sein. Alsdann hetten wir auch euer Mt. gn. vergünstigung nach bey andern statlich umb hilf und beystant anzusuchen.

[8.] Erfurtisch sach halb: Nachdem euer ksl. Mt. nagst begert hat, irer Mt. in meinen sachen ein memorialzettel zu geben, darauf hab euer Mt. ich dieser sachen halb mit unterteniger bitt angezeigt, die in Erfurt in die acht zu declarirn und zu erkennen, in ansehung der gn. vertrostung, so euer Mt. mir derhalb getan. Darumb bitt ich noch unterteniglich, euer Mt. wolle sich hierin gnediglich erzeigen, damit mein bruder, ich und unser untertanen dieser beschwerung mogen entladen werden, in gn. bedenken, das euer Mt. mir gnediglich geschrieben, mich die erfurtisch sach, bey euer Mt. zu komen, nit irren zu lassen. Euer Mt. wolten mir entlich und erlich davon helfen, auch ansehen das beschwerlich gedulden, so euer Mt. zu untertenigem gefallen mein bruder und ich nu zwey jar gehabt, und das euer ksl. Mt. wir beide bisher unterteniglich gedient und, ob Got will, furder tun wollen. Das ich mich aber mit Meinz dieser zeit in handlung begeben solle, haben euer Mt. hievor mein beswerung und erbieten vernomen. Dafür ich in bedenkung desselben auch nochmals bitt.

[9.] Hessischen sachen halb bedanke gegen euer ksl. Mt. ich mich von wegen meins brudern, vedtern und mein gar unterteniglich, das euer ksl. Mt. nichts anders in derselben sachen handeln will, dann das dem abschied zu Offenburg soll gelebt werden, und was ich dazumal gewilligt, wollen mein brüder, vettern und ich daran sein und furdern, das dasselbig ausgericht, in untertenigem verhoffen, euer Mt. werden verfügen, das der Landgf. demselben abschied zu Offenburg nach ins Ft. Hessen gein Spangenberg bracht werd. Das wollen umb euer ksl. Mt. mein brüder, vettern und ich unterteniglich verdienen. Bitt gn. antwurt.

[10.] Die ander antwurt von röm. ksl. Mt. 3

Reichstags und mitziehens halb etc.: Von wegen der gulgischen sach ist ksl. Mt. rat und meynung aus vil beweglichen ursachen, die sachen und parteyen fur sich auf diesen reichstag zu fordern und gütlich darin zu handeln. Damit werde Cleve aufgehalten, sich nit zu schlaen, weder an Frankreich noch Geldern, und wo meinen gnst. und gn. Hh. von Sachsen geliehen, so würde sich Cleve von stund schlaen an Frankreich und Geldern und hette ksl. Mt. den krieg auf ir und die machten all wider sich. Damit were Hg. Friderichen und dem haus von Sachsen nit geholfen. Aber wann sein Mt. ein ende hette mit Geldern, es sey mit lieb oder layd, als dann ganz zuversichtlich ist, mocht alsdann Sachsen in der gulgischen sachen auch geholfen werden, wie dann meinem gnst. H. müntlich angezeigt ist.

[11.] Der erfurtischen sachen halb ist noch irer Mt. meynung, das dem abschied und ausgegangen mandata durch die von Erfurt nachkomen werde, wo das nit sein wolt, die acht uber sie geen zu lassen, doch rat ksl. Mt. in alweg, das dannoch mein gnst. H. nach der acht kein krieg anfahe, dann es den reichstag, auch ksl. Mt. und die gulgisch sach merklich verhindern mocht.

[12.] Hessischen sach halben ist ksl. Mt. rat und meynung, das Landgf. Wilhelm das gelt, so im zu geben verwilligt ist, bezalt werde, damit er sein schulden, so er ausser lands gemacht hat, auch bezalen muge, und das er alsdann in das Ft. Hessen ziehe und dasjen beschee, das der abschied inhelt.

Nr. 1144 Hg. Johann II. von Kleve an seinen Sohn Hg. Johann III.

Kleve, 13. Februar 1512 (vridach post Appolonie virginis)

Duisburg, LandesA, Jülich-Berg I Nr. 349, fol. 40, Orig. Pap. m. S.

Gestern ist der ksl. Sekretär Anton Waudripont hierhergekommen und hat im Auftrag Ehg.in Margarethes dargelegt, sie habe ihren Vater, den Ks., gebeten, die Hgg. von Sachsen zur Aufgabe ihrer Ansprüche (auf die Hgtt. Jülich und Berg) zu veranlassen und statt dessen Hg. Johann III. damit zu belehnen. Dieser könne sich deshalb auf eine Antwort des Ks. einstellen, mit der er hoffentlich zufrieden sein werde. Darüber hinaus hat Waudripont erklärt, daß nach dem Tag in Breda, den sowohl er (Hg. Johann II.) als auch Hg. Johann III. beschickt hatten, am 8. Mai eine weitere generaldachfart in Mecheln stattfinden solle. Zum dritten ist ein ksl. Mandat eingetroffen mit dem Befehl, den Geldrischen keinerlei Unterstützung zukommen zu lassen. Auch an die klevische Ritterschaft und etliche Städte ist dieses Mandat ergangen. Hg. Johann III. möge sich danach richten.

Nr. 1145 Verschreibung Ks. Maximilians für die Hgg. von Sachsen

Beratung über die Bitte Kf. Friedrichs von Sachsen um Belehnung mit den Landen Hg. Wilhelms von Jülich-Berg auf dem kommenden Reichstag, Unschädlichkeit dieser Entscheidung für die entsprechenden verbrieften Ansprüche der sächsischen Hgg.

Neustadt an der Aisch, 18. Februar 1512

Orig. Pap. m. S.: Weimar, HStA, EGA, Reg. C Nr. 902, fol. 2; Dresden, HStA, GR, Loc. 8800/1, fol. 104 und 105, 2 Exemplare.

Ks. Maximilian bekundet, daß ihn Kf. Friedrich von Sachsen gebeten hat, das wir ime fur sich selbs und anstat und von wegen unser lb. oheimen Johannsen, seins bruders, und Georgen und Heinrichen, seiner vettern, aller Hgg. zu Sachsen, weylend Hg. Wilhelms von Gülch verlassen Ft., land und leut, dieweyl er on lehenserben mit tod abgegangen und inen die von weylend unserm lb. H. und vater, Ks. Friderichen loblicher gedechtnus, in diesem fal gegeben und verliehen und solchs durch uns confirmirt, bestet und verneut were, zu lehen zu verleyhen gnediglich geruchten. Wann wir nu auf die gemelt unsers lb. H. und vaters begnadung und unser bestetung und verneuung solchs zu tun gnediglich geneigt weren und aber die fürsorg tragen, wo wir seiner lieb für sich, sein bruder und vettern solch Ft., land und leut yetzt verleyhen solten, das merklich krieg, aufrur und entpörungen daraus erwachsen mochten, das uns und dem hl. Reich an unserm furnemen zurüttung bringen würde, das wir demnach aus denselben beweglichen ursachen solich sachen bis auf den negstkünftigen reichstag, so in kurzem gehalten werden soll, oder, wo sich derselb reichstag verzug, alsdann bis auf seiner lieb und der andern weyter ansuchen aufgeschoben, dergestalt, alsdann mitsambt den stenden des Reichs darin zu handeln, was sich gebürt. Und darbey dem gemelten unserm oheimen Hg. Friderichen zugesagt haben, also das ime, seinen bruder und vettern dieselb zeit an iren rechten und der gemelten begnadung, bestetung und verneuung, so sie derhalben zu dem gemelten Ft., landen und leuten haben, unvergriffenlich und unschedlich sey, und das wir inen zu demselben gn. hilf und furderung beweisen sollen und wollen, damit sie in solchem unsern gn. willen, den wir zu iren lieben tragen, spüren mogen. Mit urkund dits briefs, geben zu der Neuestat den 18. tag des monats Februari Ao. etc. im 12., unsers reichs des röm. im 26. und des hungarischen im 22. jaren.

Nr. 1146 Hg. Johann III. von Kleve an Friedrich von Brambach (Jülicher Rat)

Düsseldorf, 18. Februar 1512 (nesten gudestach na St. Valentynsdage)

Kop.: Duisburg, LandesA, Jülich-Berg I Nr. 205, fol. 9a-10a.

Konz.: Ebd., fol. 11a-12b.

Bestätigt den Empfang von Brambachs (nicht vorliegendem) Schreiben mit den beigefügten Abschriften seiner Korrespondenz mit dem ksl. Kanzler Zyprian von Serntein (Nr. 1141). Schickt Frentzgen erneut zu Brambach, da der Ks. dem Vernehmen nach mittlerweile in Nürnberg eingetroffen ist. Übersendet zudem Kopien verschiedener Schriftstücke, die er von seinem Vater, Hg. Johann II., erhalten hat, nämlich ein ihn und die Hgg. von Sachsen betreffendes ksl. Mandat sowie eine Mitteilung Ehg.in Margarethes von Österreich über Truppenaufgebote einschließlich eines die Geldrischen betreffenden Mandats. Weil das die sächsischen Hgg. betreffende Mandat vom Kanzler Serntein unterzeichnet ist, hätte man erwarten können, von diesem vorab über den Inhalt informiert zu werden. Fordert Brambach zu größtmöglichem Engagement in allen Dingen auf und ersucht um eingehende Berichterstattung.

Das von Brambach gewünschte Pferd für Serntein wird in Kürze nach Augsburg gebracht.

Hie zu lande wirdet gesacht, de ksl. Mt. in korzem hie beneden syn werde. Wenn Brambach darüber etwas in Erfahrung bringt, soll er es wissen lassen.

Zettel: Falls Brambach es für gut erachtet, möge er Serntein über das ksl. Mandat, mit dem er (Hg. Johann III.) und die Hgg. von Sachsen (nach Augsburg) geladen werden, sowie über das Schreiben Ehg.in Margarethes informieren und ihn um seinen Rat zu bitten, vor allem bzgl. der Frage, ob man den nach Augsburg anberaumten Tag mit den Hgg. von Sachsen beschicken soll.

Nr. 1147 Der Jülicher Kanzler Wilhelm Lüninck an den Jülicher Hofmeister Rabot von Plettenberg und den Jülicher Marschall Bertram von Lützenrode

[1.] Seine Ankunft in Andernach, Fahrt des Ks. von Koblenz moselaufwärts; [2.] Abbruch der Reise EB Philipps von Köln zum Ks.; [3.] Kurze Begegnung mit der Kölner Gesandtschaft; [4.] Mögliche Reise des Ks. von Trier nach Brabant, Empfehlung zur Abfertigung einer Gesandtschaft in Sachen Belehnung (mit Jülich-Berg); [5.] Mutmaßungen über einige Ff. in Begleitung des Ks. und Hg. Erich von Braunschweig-Calenberg als Hauptmann des Kriegsvolks in Brabant, Weiterreise des Ks. von Cochem aus; [6.] Wünschenswerte Teilnahme Gf. Philipps von Waldeck-Eisenberg an der Gesandtschaft zum Ks.; [7.] Mögliche Beschaffung von Informationen über die Begleiter des Ks. beim Kölner Bm. Konrad von Schurenfels; [8.] Reise verschiedener Ff. zum Ks.; [9.] Dessen möglicher längerer Aufenthalt in Trier.

Bei Andernach auf dem Schiff/Koblenz, 7. März 1512

Duisburg, LandesA, Jülich-Berg I Nr. 205, fol. 19a-22b, Konz.

[1.] Lb. Hh. hofmeyster ind marschalk, wegern uch zo wissen, dat Dr. Meynartzhagen ind ich nachtent spat alher zo Andernach kommen syn. Befynden wir wairlich, dat de röm. ksl. Mt. gestern, samstach [6.3.12], zo Coevelenz upgebrochen, de Moesel upgezogen ist. Man sact, syn Mt. wulde dese vergangen nacht zo Cochem up der Moesel geligen syn. Of nu syn Mt. vort hynup geen Trir oeder tuschen Trir sich weder zor syden uyß ergeven will, kan man nyt gewissen.

[2.] Dan myn gn. H. van Coln was gestern uf dem wege, der ksl. Mt. under ougen zo zihen. Ist syn Gn. wendich worden ind syn Gn. ist dise vergangen nacht zo Lyns geweist. 

[3.] Der stat Colne raitzvrunde foren gestern lanxs uyß weder hynaf. Wir konden sy nyt angesprechen, so sy snellich midden im Ryne hynaf foren.

[4.] Dat gerüchte geyt, de ksl. Mt. wille up Trier zihen, van dannen durch dat lant van Lutzenburg na Brabant. Of syn ksl. Mt. na Brabant zoigt, haven de vurgerurten rede ind ich under uns bewogen, dat hoich van noden syn sulle, dat, asbalde de ksl. Mt. in Brabant queme, dan myn gn., alirlifster H. [Hg. Johann III. von Kleve] dahyn eyn eylige schickonge dede umb der belehnonge willen. […]

[5.] Man hoirt hy sagen, Hg. Erik van Bruynswych sulle by ksl. Mt. syn. Etlich sagen, Hg. Jorigen van Sassen ind Mgf. Casimiren syn ouch by syner Mt. Wirdet ouch gesacht, syne Mt. have redelich volk zo perde ind ouch etlige zo voisse. Man sact uns 100 perde. Of dat wair oeder wivyl der zo voisse syn, enwysse man allet nyt aygentlich. Wirdet mir gesprochen, Hg. Erik sulle in Brabant houptman oever dat volk vam krieg syn. Man kan uch ytzont nyt wairlich schryven, wer van Ff. ond andern namhaftigen by ksl. Mt. sy, so wir in dit schiff noch nymant gesprochen haven, der darvon wairliche berichtonge wisse zo doin. Aver idt ist wair, dat de ksl. Mt. gestern van Couchem de Mosel upgezogen ist, we vurscreven.

[6.] Ouch, lb. Hh. marschalk ind hofmeister, bedunkt dye rede ind mich, wol sonderlich van noeden wer, myn gn. H. van Waldech zo der schickonge zo der ksl. Mt. gebruycht wurde, ind wir wollen mit syne Gn. davon sprechen, […] umb syn Gn. mit hynuf zo bringen. Ist das aver nyt, so moiß man eynen andern in seiner Gn. stat stellen ind doin, we gelegen ist. Uch alles zom besten anzoigt.

[7.] Der eyn Bm. van Colne, H. Coinrat Schürenfeltz, ist mitsampt andern by der ksl. Mt. gewest. Der weyß woil, wer [von] Hh. ind namhaftigen by ksl. Mt. syn. By demselven Bm. mocht ir schicken, wirdet uch davon woil bericht doin. […]

[8.] Man spricht, syner Mt. synt seder etlige Ff. ind Hh. nakommen. […] Geschreven ylunde by Andernach im schiff uf sondach reminiscere Ao. etc. 15c ind 12.

[9.] Zettel: […] Dan uns wirdet alhy zu Covelentz gesacht, we ksl. Mt. noch etlige zyt zo Trir verbliven ind voirder volks vurwenden wille. Of dat geschuyt oeder nyt, kann ich uch nyt geschryven. […] Ilund geschreven uf sondach reminiscere zo Covelentz zo 2 uyren na midag Ao. etc. 15c ind XII.

Nr. 1148 Der Kölner Rentmeister Johann von Reide an den Jülicher Marschall Bertram von Lützenrode

[Köln], 10. März 1512

Duisburg, LandesA, Jülich-Berg I Nr. 205, fol. 29, Orig. Pap. m. S.

Nach Aussage des heute nach Köln gekommenen Frankfurter Bm. Jakob Heller soll sich der Ks. in Trier aufhalten. Der Kölner Rat hat seine Vertreter, darunter ihn selbst, erneut abgefertigt. Sie werden voraussichtlich am 12. (neistkomende frytag) oder 13. März (saterstag) aufbrechen. Falls sie dem Hg. von Kleve oder Lützenrode beim Ks. einen Dienst erweisen können, werden sie dies nach Möglichkeit tun.

Anmerkungen

a
 Korrigiert aus: drey.
1
 Hierbei handelte es sich um eine Falschmeldung, da Hg. Wilhelm in Wirklichkeit erst am 6. September 1511 starb. Die Hochzeit seiner Tochter Maria mit Hg. Johann III. von Kleve fand am 1. Oktober 1510 statt.
1
 Im Verlauf mehrerer Jahrzehnte hatten Ks. Friedrich III. und sein Sohn Maximilian bzgl. der Erbrechte in Jülich-Berg eine Reihe widersprüchlicher Verfügungen getroffen. Zunächst hatte Ks. Friedrich am 16. Juni 1483 Hg. Albrecht von Sachsen als Gegenleistung für dessen Dienste in den Kriegen gegen Hg. Karl von Burgund und Kg. Matthias von Ungarn eine Anwartschaft auf die Hgtt. Jülich und Berg erteilt, wenn diese beim erbenlosen Tod Hg. Wilhelms von Jülich-Berg heimfallen würden, und für sich und seine Nachkommen versprochen, Hg. Albrecht oder seine Leibeserben damit zu belehnen. Druck: Lünig, Reichs-Archiv 5, S. 14; Regest: Eibl, Regesten 11, Nr. 536. Diese Anwartschaft hatte Kg. Maximilian 1486 auf Hg. Albrechts Bruder, Kf. Ernst von Sachsen, ausgeweitet und dabei ausdrücklich betont, daß die Lande in dem Augenblick ledig seien, in dem kein rechter männlicher Leibes- und Lehenserbe vorhanden sei. 1495 war beiden Hgg. vom Kg. eine Bestätigung ihrer sämtlichen Privilegien einschließlich der Eventualbelehnung mit Jülich und Berg erteilt worden. Ludolphy, Friedrich der Weise, S. 272f.; Ritter, Jülicher Erbfolgestreit, S. 4. Mit Urkunde vom 3. Februar 1496 hatte Kg. Maximilian dann allerdings Maria, die Tochter Hg. Wilhelms von Jülich-Berg, in bezug auf Jülich, Berg und Ravensberg für erbberechtigt und lehensfähig erklärt mit der Maßgabe, sich vor Antritt der Erbschaft mit denjenigen Personen zu arrangieren, denen Ks. Friedrich und er selbst Anwartschaften eröffnet hätten. Regest: Wiesflecker, Regesten II,1, Nr. 3746. Aufgrund dieser Begnadung war am 25. November 1496 die Eheabrede zwischen Maria und Hg. Johann III. von Kleve erfolgt. Am 4. Mai 1509 schließlich hatte Ks. Maximilian seine Verfügung von 1496 erneuert und dabei betont, daß Hg. Wilhelm, dessen Tochter und deren männliche Erben sie uneingeschränkt gebrauchen könnten. Sollte sein Vater, Ks. Friedrich III., zu seinen Lebzeiten irgendeine Expektanz, Zusage oder Verschreibung auf besagte Besitzungen ausgestellt haben, so sei diese kraftlos und der vorliegenden Freiheit zugunsten Hg. Wilhelms unschädlich. Duisburg, LandesA, Jülich-Berg Urkunden Nr. 1840, Kop. Druck: Lacomblet, UB, Nr. 500.
2
 In einem Schreiben aus Kleve vom 13. August 1510 (dynstdach nae Laurentii) teilte Hg. Johann II. von Kleve Hg. Wilhelm von Jülich-Berg mit, seine Gesandten, die am burgundischen Hof in der Heiratsangelegenheit sondiert hätten, seien zurückgekehrt und hätten die Kopie eines Heiratsvertrags in welscher Sprache mitgebracht, die er ins Deutsche habe übersetzen lassen und Hg. Wilhelm hiermit übersende. Der Vertrag müsse allerdings erst noch durch den Ks. gebilligt werden und sei diesem deshalb zugeschickt worden. Duisburg, LandesA, Jülich-Berg I Nr. 348, fol. 2, Orig. Pap. m. S.
a
–a Dieser Wortlaut der Zusage Ks. Maximilians für Hg. Wilhelm ist auch auf einem undatierten, jedoch aufgrund der Ortsangabe Villingen (wo sich Ks. Maximilian gerade aufhielt) ca. Ende Oktober 1510 geschriebenen Zettel im HStA Dresden überliefert, was bedeutet, daß die Hgg. von Sachsen über seinen Inhalt ebenfalls informiert waren. Wie der Zettel in ihre Hände gelangte, geht aus dem unter dem Text stehenden Vermerk hervor: Dise zettel hat Asmus [= Erasmus] Vischer, secretari etc., am ksl. hofe von H. Niclas Zigler in geheym empfangen zu Fillingen. Und ist Hg. Friderichs von Sachsen etc., Kf., diener, dem Pfeffinger, auch dergleychen zedel, durch H. Niclas Zigler selbs geschriben, auch uberantwort worden. Dresden, HStA, GR, Loc. 8800/1, fol. 19a, Kop.
1
 Am 6. September 1511.
1
 In der Düsseldorfer Kopie heißt es fälschlich: Philipp.
a
–a Diese und die nachfolgende Überschrift von anderer Hand als der übrige Text.
1
 Zu ihm vgl. das Biogramm bei Schirmer, Untersuchungen, S. 370.
2
 Wer damit gemeint ist, ist nicht zu ersehen.
1
 Die Datierung ergibt sich aus Nr. 1141, wo von einer baldigen Gesandtschaft Hg. Johanns von Kleve zum Ks. die Rede ist.
1
 Am 8. Februar 1512 antwortete Nürnberg auf ein (nicht vorliegendes) Schreiben Kf. Friedrichs von Sachsen, es gebe ihm und seinen Begleitern Geleit für die Dauer ihres Aufenthalts in der Stadt und garantiere ihre Sicherheit. Westphal, Korrespondenz, Nr. 210.
2
 Vom 9. April 1511. Regest: Glagau, Landtagsakten, Nr. 49/C S. 148.
3
 Diese Antwort wurde offensichtlich während des ca. viertägigen Aufenthalts des Ks. in Neustadt a. d. Aisch erteilt. Vgl. Nr. 1091 [4.].