Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Seine Unterredung mit dem Augsburger Gesandten Hieronymus Imhoff über das Geleit zur Frankfurter Herbstmesse; [2.] Ebenso mit dem Ulmer Vertreter Dr. Matthäus Neithart; [3.] Geplantes Gespräch mit Dr. Philipp Aberlin aus Köln.

Frankfurt a. M., IfStG, RTA Bd. 32, fol. 136, Orig. Pap. m. S.

[1.] Gruß. Ich hab euwer weysheyt befelch nach mit dem Bm. von Augspurg [Hieronymus Imhoff] gestern [1.8.17] zu abent nach verlesung euwer weysheyt schrieft [Nr.987] underrede gehabt, ob die Kff. und andere Ff., so in die meß zu geleyten phlegen, schriftlich oder muntlich anzusuchen seyen, wie sie die erbare kaufleut mit geleyde versehen wollen etc. Daruf hat er mir geantwurt, er versehe sich genzlich, die von Augspurg werden sich diese meß der strassen durch die Phalz nit geprauchen, sonder uf Nurenberg ziehen und mit denselbigen sich durch der Ff. geleyde, soviele moglich, versehen lassen. Hab auch hie bey aim meins gnst. H. [EB Albrecht] von Meinz rat und diener, daß sein kftl. Gn. geleyden wol, vernommen. Derhalben sey mir, mit dem geschickten von Norenberg [Christoph Kreß von Kressenstein] darvon zu reden, nit von noten.

[2.] So bin ich heud, sontags [2.8.17], bey dem von Ulm [Dr. Matthäus Neithart] gewest. Sagt er, daß er glaub, daß sein Hh. sich noch nit wol, weß wegs inen in disem ufrur furzunemen sey, entschlossen haben. Aber ich sol deß keynen zwyfel tragen, sein Hh. haben, wie sie zum sichersten herabkommen, emsigs nachgedenkens, werden auch ir botschaften zun Ff., geleyd und vertrostung zu gesinnen, wie vormals gewonheit und jtz, ernstlicher abfertigen, und ob ichs begert, wol er mir, weß im derhalben weyter wissens begegent, onverhalten haben. Der antwurt ich inen beyden gedankt und gebeten, solche erinnerung, aus geheyß meyner Hh. geschehen, guter meynung, als die der erbern kaufleude wolfart gern sehen, zu vernemen.

[3.] Mit Dr. Philipsen [Aberlin von Landenberg], dem geschickten von Collen, hab ich noch nit geredt, will aber mit demselbigen, so irs haben wolt, auch geselliglich darvon rede haben, wiewol ichs verzogen hab und noch verziehe, dwyl euwer weysheyt schryben tut, soferre sie ein ratsfrund dohaben, zum andern, dwyl es versehelich, daß sie, besonder in disen leuften, sich on verstant nit werden wogen [= wagen], zum dritten, diewyl er, Dr. Philips, seyt man im die rede zu tun und in auschosse, als ob das sein müst, nit verordenet, zun gesanten der stette nie kommen ist. Datum uf sontag nach vincula Petri Ao. 1517.