Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Straßburg, AM, AA 338, fol. 15, Orig. Druck m. S. (p.r.p.; a.m.c.m.p.; Gegenzeichnung: G. Vogt).

Regest: Virck, Politische Correspondenz, Nr. 21.

Hat gehört, dass sich Franz, der sich nennt von Sickingen, die von den Kgg. (Franz) von Frankreich und (Karl) von Spanien entlassenen Truppen in seinen Dienst nimmt und plant, damit in der Landvogtei Hagenau einzufallen, um die armingiackerei, wie vor jarn auch an den enden beschehen ist, einzubringen und aufzurichten.1 Bereitet sich zwar selbst darauf vor, in dieser Angelegenheit ins Oberland zu kommen, doch sollen sich Bm. und Rat von Straßburg, damit gegen Sickingen nichts versäumt wird, sofort rüsten und auf Weisung des Landvogts zu Hagenau (Fh. Hans Jakob von Mörsberg) nicht nur mit der ihnen bereits früher auferlegten Truppenzahl, sondern so stark wie möglich losziehen, um Sickingen gemeinsam mit den anderen ebenfalls aufgebotenen Untertanen des Reiches und des Hauses Österreich entgegenzutreten. Er selbst wird 2000 Berittene schicken. Auch wenn sich Sickingen still verhält, so sollen Bm. und Rat von Straßburg den früher ausgegangenen Mandaten dennoch Folge leisten.

Anmerkungen

1
 Die Armagnaken waren eine während des Hundertjährigen Krieges entstandene berüchtigte Söldnerbande, die plündernd und mordend durch das Elsass und andere Regionen zog.